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Fasnacht sucht Nachwuchs

Quelle: ZSZ 18. März 2024 von Dorothea Uckelmann

Mit mehreren Rücktritten hat derzeit die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil zu kämpfen. Gleichzeitig hat sie Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden. Stehen bis zur Generalversammlung im Juni keine Nachfolgen für das Präsidium und andere Ämter zur Verfügung, droht die Auflösung. Dies hoffen die Mitglieder notfalls mit einem Plan B zu verhindern. Allerdings würde die Wädenswiler Fasnacht dann kleiner.

Die Wädenswiler Fasnacht droht zu schrumpfen

Es war das letzte Mal, dass Christoph Lehmann als Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG) das Schnitzelbankfest eröffnet hat. Nach Ende der diesjährigen Fasnacht ist sein Rücktritt nun definitiv. «13 Jahre im Vorstand und 11 Jahre im Präsidium sind genug», sagt Lehmann. Wer in seine Fussstapfen tritt, ist indes noch offen.
Es ist nicht die einzige Vakanz bei der NFG. Denn auch Stefan Baumgartner, zuständig für die Kommunikation und die Produktion des «Anlügers», verlässt den Vorstand. Zudem legen Christoph Rohner und Urs Hermann ihre Ressortarbeit nieder. Derzeit sucht die Fasnachtsgesellschaft Personen, die das Ressort Verpflegung, das Ressort Finanzen und den Verkauf der Silber- und Bronzeplaketten übernehmen.
«Aussterben wird die Fasnacht trotz der unbesetzten Ämter jedoch nicht», ist sich Lehmann sicher und ergänzt, «aber sie wird vielleicht kleiner werden.» Die NFG habe derzeit einen «Notfallplan». Dieser sei aber die schlechteste Variante und diene nur dazu, den Verein vor der Auflösung zu retten.
Findet die NFG keine Nachfolger, müsse man vielleicht auf die Durchführung des Bööggentanz oder die Plakettenvernissage verzichten. Damit das nicht passiert, wird die NFG noch bis zur Generalversammlung im Juni kräftig die Werbetrommel rühren, um Nachfolger zu finden.

Helfer dringend gesucht

Das Schnitzelbankfest wird Christoph Lehmann voraussichtlich weiter organisieren: «Allerdings möchte ich das Fest nur noch einrichten und dekorieren, damit ich dann für die Fasnacht frei bin.» Und auch der Fortbestand des Anlügers sei durch eine neue Person gesichert. Wer dies sein wird, werde allerdings erst an der GV bekanntgegeben.
Helferinnen und Helfer fehlen jedoch nach wie vor. Bereits 2023 suchte die NFG händeringend nach Unterstützung, etwa beim Auf- und Abbau des Schnitzelbankfestes in der Kulturhalle Glärnisch. Dazu sollten sogar die Statuten geändert und die Fasnachtsgruppen in die Pflicht genommen werden. Doch der Antrag wurde von den Mitgliedern abgelehnt.
Dieses Jahr, so Lehmann, griffen die Märchler Grüblerhexe aus Lachen der NFG unter die Arme. Sie wurden auch entlohnt. «Doch alles, was man auswärts vergibt, fehlt natürlich später in der Vereinskasse», gibt Lehmann zu bedenken.
Ganz ohne die Wädenswiler Fasnachtsgruppen gehe es deshalb in Zukunft nicht, findet er. Der Vorstand ziehe daher in Betracht, die Arbeitsleistung der NFG oder die Gage der Gruppen zu reduzieren. «Wenn dann manche Anlässe nicht mehr im gleichen Mass durchgeführt werden können, erkennen vielleicht auch die Fasnachtsgruppen, dass sie mit anpacken müssen», hofft er.
Lehmann würde es begrüssen, wenn die vakanten Ämter mit Personen aus den Fasnachtsgruppen besetzt werden könnten. Denn diese seien vernetzt und kennen die Abläufe.

Eine Zeiterscheinung

Generell erachtet der abtretende Präsident die Veränderung der Fasnacht als Zeiterscheinung. Früher zählte die Schmidstube noch zu den Fasnachtsbeizen und man traf Leute, die in Wädenswil gearbeitet haben und den Fasnachtsmontag frei hatten. Das habe sich inzwischen geändert. «Der Prozess des Beizensterbens und der veränderten Freizeitgestaltung ist noch nicht abgeschlossen», ist sich Lehmann sicher.
Gleichzeit betont er, dass die NFG aber auch immer neue Ideen und Anlässe hervorgebracht hat. So sei die Plakettenvernissage aus dem Fasnachtsprogramm nicht mehr wegzudenken. Auch die Fasnachtsmusik in der reformierten Kirche sei jedes Mal ein Höhepunkt gewesen, auch wenn sie nicht jährlich stattfand.
Um die Fasnacht auch weiterhin lebendig zu halten, brauche es daher Mitstreiter, die am gleichen Strang oder Wagen in die gleiche Richtung ziehen, schliesst Lehmann.

Illustrierter Rückblick zur Fasnacht 24: Das kann nur Wättischwiil!

Quelle: WA 15. März 2024 Text Stefan Baumgartner, Bilder: Alexia Bischof, Lea Imhof, stb

 

Eine unglaubliche Fasnacht ging am Montagabend, 19. Februar, nach vier Tagen mit dem Abschlusskonzert zu Ende. Tolle Tage mit grossem Wetterglück und vielen Highlights. Das Einschellen und die Schnitzelbank-Reprise eröffneten das Hauptfasnachtswochende. Der Samstag dann ganz laut: Das Guggenkonzert «Uf de Gass» und das vierte Konzert in der reformierten Kirche mit Organist Wolfgang Sieber und den Wäsmali-Chatzen aus Luzern. Dieses unglaubliche Konzert kann nur Wädenswil, nirgends gibt es ein solches Konzert in dieser Länge mit Orgel und Guggenmusig – auch in Luzern nicht!
Auch Wolfgang Sieber hatte Freude an den Wättischwiilern: «Wie gross konntet Ihr doch die Volksfreude halten, wie farbig und locker einem die Gesichter begegneten: einmalig! Das war bei Euch ein authentisches Stück, wie im Luzerner-Betrieb in den Altstadtgassen: unkontrolliert heiter und masslos lustvoll – wie schön.» Mit der anschliessenden Dorffasnacht ging das närrische Treiben dann in den Sonntag und zum 49. Grossen Umzug mit 36 Teilnehmern über. Auch hier viel Lob. So meinte eine Besucherin aus der Zentralschweiz: «Die schönste, coolste, genussreichste Fasnacht, die ich je erlebt habe. Bravo!» Der Montag gehörte dann traditionell den Kindern, mit Umzug und Maskenprämierung. Tolle Tage, schon wieder vorbei!

Leserbriefe

Quelle: ZSZ 26. Februar 2024 von Walter Tessarolo, Hütten

Ein weiterer Schritt bis zum Ende hin?

«Wenn die Fasnachtsmusik ertönt, rieselt der Putz von der Decke» Was der prüde Gemeinderat in den 1840er-Jahren dank eines Baneeter Buume nicht schaffte, nämlich die Wädenswiler vernichten zu wollen, scheint nun klammheimlich und unaufhaltsam fortzuschreiten. Das Verhalten der reformierten Kirchenpflege beim letztmalig durchgeführten Orgelkonzert mit Guggesound ist ein weiteres Kapitel aus Absurdistan. Die Aussage, dass nach dem ersten Chilekonzert angeblich Gipsbröckchen auf dem Boden gefunden wurden, die von der Decke gefallen sein müssen, konnte bei den Konzerten zwei und drei nicht bestätigt werden. Um nicht als klare Verhinderer dazustehen, versteckten sich die Exponenten der Kirchenpflege hinter einem Vertrag, der an Absurdem kaum zu überbieten war. Eine Kaution in der Höhe von 4000 Franken reicht nicht. Sie wurde noch mit einer Busse von 500 Franken pro überschrittenem Dezibel getoppt.
Die Kirchenpflege wusste, dass in der über 250 Jahre alten Gipsdecke schon hunderte von kleinen Rissen festzustellen waren. Bis dato wurde noch nie etwas dagegen unternommen. Da bot sich die Gelegenheit, jetzt die NFG als Verursacher für «mögliche herunterfallende Gipsbröckchen» zur Kasse bitten zu können. Die sowieso schon gebeutelte Wädenswiler Fasnacht erlebte mit diesem Vorgehen einen weiteren Tiefschlag. Die Überwachung der geforderten 95 Dezibel per Computer durch einen Fachmann vermochte beinahe an Stasi-Methoden zu erinnern.
Man darf gespannt sein, wie die Wädi-Büezer diesen kirchenpflegerischen Fehltritt am Schnitzelbankfäscht 2025 zu einer wahren Lachnummer ummünzen werden. Es lebe die Wädenswiler Fasnacht.

Quelle: ZSZ 23. Februar 2024 von Sybil Jaeger, Uetikon

Fasnacht gehört in die Dorfbeizen, nicht in die Kirche

«Wenn die Fasnachtsmusik ertönt, rieselt der Putz von der Decke» Beim Lesen des Artikels standen mir die Haare zu Berge. Als Jesus vor 2000 Jahren die Händler aus dem Tempel warf, tat er das mit den Worten: «Mein Haus soll ein Bethaus sein; ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.» Volle Kirchenränge um jeden Preis, erreicht durch Fasnachtsmusik, klatschen und schunkeln sogar auf der Empore, lässt jeden Respekt, geschweige denn Ehrfurcht vor Gott vermissen, aber die einzige Sorge der Kirchenpflege scheint der bröckelnde Putz von der Decke zu sein. Fasnacht gehört in die Dorfbeizen und Gläubige in die Kirche, aber genau diese laufen nach solchen Aktionen davon. Nicht den Islam brauchen wir zu fürchten, als vielmehr die Ent-Christianisierung unseres Landes. In Galater 6,7 steht: «Täuscht euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten.»

 

Um 0.2 Dezibel an Busse vorbeigeschlittert

Quelle: ZSZ 20. Februar 2024 von Daniel Hitz und Carina Blaser

Damit der Putz nicht von der Decke der Wädenswiler Kirche bröckelte, durften die Guggen am Samstagabend nicht zu laut musizieren. In Horgen sorgte derweil ein vermeintliches Konfettiverbot für Stirnrunzeln.

Eine Gugge aus Luzern, ein schaukelndes Publikum in Feierlaune und eine 250 Jahre alte Kirche. Diese Kombination sorgte 2012 in Wädenswil dafür, dass der Putz von der Decke der reformierten Kirche rieselte. Am vergangenen Samstag fand dasselbe Konzert erneut im altehrwürdigen Gebäude statt – was bereits im Vorfeld für Ärger sorgte.
Denn damit die Kirche keinen Schaden durch das fasnächtliche Treiben erleidet, musste sich die Gugge Wäsmali-Chatze Lozärn zusammen mit dem Organisten Wolfgang Sieber an eine Dezibel-Obergrenze halten. Würden die Musikerinnen und Musiker zu laut posaunen, müsste die Organisatorin, die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) aus Wädenswil, diesmal eine Busse von 500 Franken für jedes Dezibel über dem Richtwert bezahlen.

Die Gugge Wäsmali-Chatze Lozärn – hier am Konzert 2014 – hatte sich dieses Jahr am Konzert an eine Dezibelgrenze zu halten. Foto: Sabine Rock

Das letzte Konzert dieser Art

Am Samstagabend fand nun das Konzert statt – und währenddessen auch die genaue Messung der Lautstärke. Ausschlaggebend war der Mittelwert, der während einer Stunde gemessen wurde. Dieser durfte 95 Dezibel nicht überschreiten – was in etwa so laut ist wie ein vorbeibrausender Lastwagen oder eine Kreissäge.
Kirchenpflegepräsident Urs Hanselmann teilt mit: «Die Messung lag bei 94,8 Dezibel.» Also knapp unter der Limite. Auch seien bei einer Begehung der Kirche am Tag nach dem Konzert keine abgefallenen Gipsstücke gefunden worden. Fazit: Die Kirche hat die Fasnacht heil überstanden.
Bei der NFG ist man erleichtert, dass die Grenzwerte eingehalten wurden. Präsident Christoph Lehmann sagt: «Wir haben schon damit gerechnet, dass wir die Werte nicht überschreiten.» Immerhin habe er bei einem ähnlichen Konzert im November probehalber die Lautstärke gemessen – und sei daher zuversichtlich gewesen. Und wenn es eine Busse gegeben hätte, dann hätte die NFG sie gern bezahlt, so Lehmann weiter. «Diesen Anlass schätzen die Menschen so sehr, dass es uns das Geld allemal Wert gewesen wäre.» Das habe auch der vergangene Samstag gezeigt, als die Luzerner vor vollen Kirchenrängen spielten.
Christoph Lehmann ist aber auch nach dem Konzert noch konsterniert über die Auflagen der Kirchenpflege. «Es ist wahr, dass wir 2012 kleine Schäden verursachten. Dem haben wir bei den beiden folgenden Konzerten 2014 und 2020 aber Rechnung getragen. » Er könne daher noch immer nicht verstehen, weshalb die Kirche im letzten November einen solchen «Knebelvertrag» eingefordert habe. Auch die Innerschweizer Fasnachtskollegen hätten gelacht, als sie hörten, dass sie nicht zu laut spielen dürften.
Die reformierte Kirche sei natürlich an solchen Anlässen interessiert, sagt Kirchenpflegepräsident Urs Hanselmann. Und gegen die Fasnacht habe man selbstverständlich auch nichts. «Es ist aber auch unsere Aufgabe, die Kirche zu schützen und dem Wädenswiler Erbe Sorge zu tragen.»
Klar ist schon heute: Die vierte Ausführung der «Fasnachtsmusig» war die letzte dieser Art. Christoph Lehmann wird das Präsidium der NFG abgeben. «Was dann meine Nachfolger machen, weiss ich noch nicht.» Während in Wädenswil die Dezibelgrenze zu reden gab, sorgten in Horgen Plakate im Dorfzentrum und am Seeufer für Ärger. Auf ihnen wurde darauf hingewiesen, dass das Liegenlassen von Konfetti verboten sei und sogar eine Busse drohe. Neben dem Konfettiverbot war auf dem Schreiben auch das Logo der Gemeinde zu finden.

Gemeindepräsident wehrt sich

Wie die Gemeinde jedoch informiert, ist sie nicht Urheberin dieser Plakate. Gemeindepräsident Beat Nüesch (FDP) betont: «Wir als Gemeinde würden doch solche Plakate nie aufhängen. Horgen ist schliesslich eine Fasnachtshochburg.» Die Gemeinde würde hinter dem bunten Treiben stehen. «Wir sind froh, wenn es viele Konfetti gibt.»
Wer hinter der Plakataktion steckt, weiss Nüesch nicht. Die Gemeinde werde die Sache aber nicht weiter verfolgen, auch wenn das Verwenden des Logos nicht gestattet war. «Es kam weder zu einem Sach- noch zu einem Personenschaden. Es handelt sich lediglich um einen schlechten Fasnachtsscherz», sagt er. Die Plakate wurden in der Zwischenzeit durch das Strasseninspektorat entfernt.

Fasnachtsmusik mit Lärmauflage

Quelle: ZSZ 16. Februar 2024 von Dorothea Uckelmann

Die Wädenswiler Kirchenpflege hat Angst um die alten Stuckdecken in der reformierten Kirche. Darum hat sie der Neuen Fasnachtsgesellschaft nun Auflagen für die Fasnachtsmusig am Samstag gemacht. Wenn die Gugge lauter als 95 Dezibel spielt, muss die NFG bezahlen. Auslöser war ein Vorfall im Jahr 2012. Damals rieselte der Gips von der Decke.

Wenn die Fasnachtsmusik ertönt, rieselt der Putz von der Decke

Zum letzten Mal führt die Neue Fasnachtsgesellschaft am Samstag in der reformierten Kirche Wädenswil die Fasnachtsmusig durch. Der Anlass sorgte im Vorfeld für Ärger.

Zur Fasnacht gehören die Guggen wie der Pfarrer zur Kirche. Doch wenn die Gugge in der Kirche spielt, kann dies auch zu Misstönen zwischen den Fasnächtlern und der Kirchenpflege führen. Insbesondere dann, wenn die Narren so laut feiern, dass der Putz von der Decke rieselt.
Passiert ist dies tatsächlich in der reformierten Kirche im Jahr 2012. Damals führte die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) zu ihrem 40-Jahr-Jubiläum erstmals die «Fasnachtsmusig» durch. Der Auftritt der Gugge Wäsmali-Chatze Lozärn zusammen mit dem Organisten Wolfgang Sieber sorgte für volle Kirchenränge und ausgelassene Stimmung in der Kirche. Es wurde mitgesungen, geklatscht und geschunkelt.
«Nach dem Anlass fand man allerdings Gipsbröckchen auf dem Kirchenboden, die von der Stuckdecke gefallen sein müssen », sagt Caspar Sträuli von der Kirchenpflege, zuständig für die Liegenschaften. Und auch Christoph Lehmann, Präsident der NFG, erinnert sich an die Gipsstücke am Boden.

Die Decke wippte mit

Wahrscheinlich habe neben der lauten Kirchenmusik auch das Schunkeln der Gäste auf der Empore zu der Beschädigung an der Decke geführt, sagt Caspar Sträuli. Denn die über 250 Jahre alte Kirche weist eine besondere Innenarchitektur auf, die von den Gebrüdern Grubenmann entwickelt wurde. Die Zimmermänner aus Teufen nutzten ihr Wissen aus dem Brückenbau. Ihre innovativen Dachstuhlkonstruktionen ermöglichten grosse stützfreie Räume.

Besonders eindrücklich zu sehen ist dies in der reformierten Kirche in Wädenswil. «Die hängende Stuckdecke wurde durch die Bewegung der Gäste vermutlich in Schwingung gebracht», sagt Sträuli. Als der Anlass aufgrund seiner Beliebtheit 2014 erneut durchgeführt wurde, reduzierte man deshalb die Anzahl der Personen auf der Empore und mahnte sie, nicht zu schunkeln. Das hatte wohl geholfen, denn Gipsbröckchen wurden keine mehr gefunden. Dennoch seien die unzähligen Risse in der Decke besorgniserregend, erklärt Sträuli.
Es war nicht das letzte Mal, dass die Fasnachtsmusig durchgeführt wurde. Auch 2020 spielten die über 50 Guggemusiker in der Kirche. Am Samstag, 17. Februar, führt die NFG den Anlass nun zum 4. Mal durch. Doch dieses Mal hat die Kirchenpflege den Vertrag mit der NFG verschärft, was für rote Köpfe bei den Fasnächtlern sorgte. «Die Kirchenpflege legte uns im November einen Vertrag vor, mit dem die NFG alles andere als einverstanden war», sagt Lehmann. Zwar war schon in früheren Verträgen festgehalten worden, dass die Fasnachtsmusig 95 Dezibel nicht überschreiten darf.
Dieses Mal soll die NFG aber eine Strafe über je 1000 Franken für jedes Dezibel zahlen, das über dem Richtwert liegt. «Zudem mussten wir eine Kaution von über 4000 Franken zahlen, die wir nur zurückbekommen, wenn die Lautstärke eingehalten wurde », sagt Lehmann empört. Schliesslich würden doch auch lärmende Flugzeuge über die Kirche fliegen, die Risse in der Stuckdecke verursachen könnten.
Vor der letzten Fasnachtsmusig, die im Jahr 2020 durchgeführt wurde, liess die NFG daher alle grösseren Risse dokumentieren. «Das sind unzählige», sagt Christoph Lehmann. Doch nach dem Anlass habe man keine weiteren Schäden feststellen können. Dass die Auflagen zur Nutzung der Kirche nun so streng sind, kann er daher nicht nachvollziehen.
Kirchenpfleger Sträuli sagt dazu: «Natürlich soll die Kirche möglichst allen offenstehen und vielfältig genutzt werden können.» Er fügt hinzu: «Wir sind aber auch verantwortlich, diesem Baudenkmal Sorge zu tragen.» Für allfällige Schäden durch die Fasnachtsmusig habe die Kirchenpflege nicht allein die Verantwortung übernehmen wollen.

Risse wurden kontrolliert

Ein Rockgottesdienst liege laut Sträuli deutlich unter der 95-Dezibel-Grenze, die nun auch die Fasnachtsmusig einhalten soll. Immerhin stehen am Samstag rund 50 Guggemusiker in der Kirche. Zudem wird die Orgel mittels Mikrofon über die Lautsprecher verstärkt. «Bei den 95 Dezibel handelt es sich zudem um einen Mittelwert, der während 60 Minuten gemessen wird», sagt Sträuli. Es könne daher durchaus sein, dass die Fasnachtsmusig zeitweise die vorgegebene Lautstärke überschreite.
Die NFG und die Kirchenpflege konnten sich inzwischen mit dem Vertrag einigen. Statt 1000 Franken muss die NFG bei einer Überschreitung des Pegels nur noch 500 Franken bezahlen. Dennoch: «Wir werden diesen Aufwand nicht mehr betreiben und führen die Fasnachtsmusig am Samstag zum letzten Mal durch», sagt Lehmann.

Fasnachtsmusig am Samstag, 17. Februar, 19 Uhr, in der reformierten Kirche Wädenswil. Eintritt 15 Franken (Parterre). Abendkasse oder Vorverkauf: PaBa Markt im Einkaufszentrum Di alt Fabrik, Florhofstrasse 9, Wädenswil, oder per Mail: www.nfgw.ch.

«Schniba» und Beizenfasnacht machen den Auftakt zur fünften Jahreszeit

Quelle: WA 15. Februar 2024 Text und Bilder: Stefan Baumgartner

Mit der Schnitzelbankfest-Premiere am Freitag, tags darauf mit der Beizenfasnacht und dem sonntäglichen «Fasnacht on Ice» auf der Eisbahn wurde die Fasnacht in Wädenswil so richtig lanciert.

Die Beizenfasnacht als Vor-Fasnachtsanlass ist mittlerweile schon schöne Tradition. Dabei entstand sie ursprünglich aus dem Umstand, dass die katholische Pfarrei-Fasnacht – die legendäre «Etzel-Bööggete» – nicht mehr durchgeführt wurde. Heute ist die Beizenfasnacht ein veritables Kleinguggen-Festival mit mehreren Kleinformationen, die auch ungewohnte Guggenklänge in die Stube bzw. Beizen bringt. So nahm bereits zum zweiten Mal die «Giigegugge» teil – die, wie der Name verrät, mit ihren Geigen Klänge von Balkan bis Appenzell in die Beizen brachte. Einen Premierenauftritt in Wädenswil feierten «2Step-4Fun» (Bild). Die Volketswiler Formation hat sich den eher jazzigen Tönen verschrieben und begeisterte mit ihrem New-Orleans-Sound. Ergänzt wurde das Programm mit weiteren Musik-, Rhythmus- und Schnitzelbank-Formationen von nah und etwas weniger nah, die in allen mitmachenden Beizen für beste Stimmung sorgten.

Schnitzelbankfest: ein strahlender Höhepunkt

Quelle: WA 15. Februar 2024 Text und Bilder: Stefan Baumgartner

An der Schnitzelbankfest-Premiere vom 9. Februar wurde viel Geschehenes und noch mehr lieber Ungeschehenes aufs Korn genommen. Die Wädi Büezär strahlten und sangen um die Wette – ihre Idee der Kern-Energiestadt Wädenswil wird die Fasnacht 2024 prägen.


Mit viel Tempo und etwas verwirrt ob der verschiedenen Geschwindigkeitsvorgaben auf Gemeindegebiet fuhr René Mogy in die Kulturhalle ein und hinterliess so schon mal eine Duftmarke – nämlich eine aus Zweitaktgemisch. Das Vorstandsmitglied der nfg - Neuen Fasnachtsgesellschaft führte durch das Programm und begrüsste als ersten musikalischen Programmpunkt die Jungtambouren auf der Glärnisch-Bühne. Aus dem östlichen Nachbardorf zu Besuch waren die Söi-Affe, die mit viel gesungenem Witz Wädenswilerinnen und Wädenswiler aufs Korn nahmen: So etwa mit «Alles früürt ii» als Hinweis auf die defekte Gasleitung, die Teile der Bevölkerung frieren liess.

Die «Luggebüesser», eifrige Benutzer der letzten Telefonkabine, spotteten mit Annekäthi Huuser und den Wädi Büezär um die Wette. René Mogy führte durch das unterhaltsame Programm.

Eine feste Institution am Schnitzelbankfest ist die Telefonkabine, die manchmal am anderen Ende das Telefon auch ohne wählen läuten lässt. Verbindungen werden hergestellt ins Bauamt, zur Stadtpolizei, aber auch zum Grasshopper-Club. Und Mari Huana interessierte sich für das Cannabis-Programm der Stadt Wädenswil, während sich wohl die Klicks auf der Website der verblichenen Guggenmusig Wadin-Schränzer vervielfacht haben, als diese schlüpfrige Angebote feilbot. Die Herren (und Damen) der Ringe – so das diesjährige Motto der Tambouren (die wohl alle Trommeln wieder bei sich hatten, auch jene am «Eidgenössischen» in Savièse vergessenen), trommelten das Publikum dann in die Pause.

Mit neuem Refrain («Uufstah – klatsche ...), mit neuem Liedgut (Skandal, Skandal, – kei AKWs!) und auch sonst stimmlich gereift, sorgten die Wädi Büezär für gute Stimmung und viele Lacher. So sind sie sicher lustiger als der in Wädi wohnhafte Komiker, der einem dubiosen Pool-Bauer auf den Leim kroch ...

Annekäthi Huuser, Grande Dame, überraschte dieses Jahr im Barbie-Look, die Gummistrümpfe in hippen pinken Sneakers. Sie hätte auch gerne ebenso wie die NFG einen eigenen Platz in Wädenswil (ihr Pfleger Gilbert würde einen eigenen Weg bekommen), und versprach dem Publikum, dass sie sicher noch 20 Jahre auf der Bühne stehe. Ausserdem könnte die Junggebliebene demnächst neue höchste Wädenswiler Fasnächtlerin werden: «Make Fasnacht great again!», rief sie dem begeisterten Publikum zu. Den Schlusspunkt setzte die Guggenmusig Trubadix, dieses Jahr als Grinsekatzen unterwegs. Auch sie präsentierten ein neues Repertoire, das die Besucher von den Stühlen riss und zur Polonaise animierte.


Reprise am 16.2. – www.nfgw.ch

Gross-Plakette geht an Abteilung Gesellschaft

Quelle: WA 15. Februar 2024 Text und Bild: Stefan Baumgartner

Das diesjährige Fasnachtsplaketten-Sujet – «30 törfsch z Wädi na uf em Tacho haa – Zum Raase muesch uf Hütte gaa» nimmt einerseits die unterschiedlichen Tempovorstellungen der Obrigkeiten in den Ortsteilen auf die Schippe, andrerseits geht es im Sujet auch um Sicherheit auf der Strasse. Denn gerade im Ortsteil Hütten ist eine Verkehrsberuhigung der engen Dorfstrasse seit Jahren ein (ungehörter) Wunsch in der Bevölkerung. Auch wenn das Temporegime vom Kanton festgesetzt wird, muss die Wädenswiler Stadtpolizei dessen Einhaltung kontrollieren.

Alle Jahre fertigt die nfg - Neue Fasnachtsgesellschaft von ihrem aktuellen Plakettensujet zwei Grossplaketten an: Die eine ergänzt die Galerie im Gemeinderatssaal im Untermosen, die andere erhält der oder die «Verursacher bzw. Verursacherin» des Sujets. Dieses Jahr geht diese Grossplakette an die Stadtpolizei Wädenswil. Sie ist einerseits Kontrolleurin der verschiedenen Tempovorgaben, vor allem ist sie aber eine wichtige – und der Fasnacht freundlich gestimmte – Bezugsstelle für die Fasnachtsorganisatoren. Die Abteilung Gesellschaft mit Leiterin Samira Bahrami und die Stapo unter Kommandant Martin Heer prüfen und bewilligen sämtliche Fasnachtsaktivitäten und haben auch stets ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen der Organisatoren, sorgen aber auch für die Sicherheit während der närrischen Tage. So loben beide Seiten – die städtische wie die fasnächtliche – die fruchtbare und offene Kommunikation und schätzen sich als Gesprächspartner auf Augenhöhe. Bahrami schätze die schöne Geste der Plakettenübergabe, und auch Martin Heer freute sich sichtlich über die Grossplakette, die künftig in den Stapo-Räumen beim Konfetti-Platz hängen wird.

Vertreter der nfg- Neuen Fasnachtsgesellschaft übergeben die Gross-Plakette an die Leiterin Gesellschaft und den Kommandanten der Stapo.
An den Schnitzelbankfesten bekommt jeder sein Fett weg

Quelle: ZSZ 12. Februar 2024 von Dorothea Uckelmann, Fotos André Springer und Manuela Matt

In Wädenswil und Horgen stand das Wochenende im Zeichen der Schnitzelbänke. Die Söi-Affe nahmen dabei etwa den früheren Frohmatt-Leiter aufs Korn (hier im Bild), während sich die Horgner Schöneggler über das Temporegime in ihrer Gemeinde amüsierten.

Söi-Affe in Aktion auf der Glärnisch Bühne.

Fehlende Instrumente und leere Kassen beschäftigen die Fasnächtler

An den Schnitzelbankfesten gaben die Fasnächtler pointierte Verse über Lokales zum Besten.
Ein Knattern ist in der Kulturhalle Glärnisch am Samstagabend zu hören. Vorsichtig bahnt sich René Mogy, Vorstandsmitglied der Neuen Fasnachtsgesellschaft (NFG), auf einem alten Töff den Weg vorbei an den Publikumsbänken. Im Rennfahreroutfit betritt er die Bühne und führt als Moderator durch die Programmpunkte des Schnitzelbankfestes.

«Jetzt bin ich von Hütten hier runtergedüst und bin völlig verwirrt. Erst 50 dann 30 dann wieder 50 – welches Tempo gilt denn jetzt?», fragt sich Mogy. Doch die Temporeduktion auf den verschiedenen Strassen ist nicht das einzige Thema am Schnitzelbankfest, zu dem der Präsident NFG, Christoph Lehmann, die rund 300 anwesenden Gäste begrüssen durfte.

Unterhaltung in der Kulturhalle Glärnisch: René Mogy als Rennfahrer und Moderator des Schnitzelbankfestes, die Tambouren sowie die Wädi Büezer (von links). Fotos: Manuela Matt

Anrufe beim Bauamt

Etwa hat Strassenarbeiter Giuseppe von den Luggebüesser mit den vielen Baustellen in Wädenswil zu kämpfen, wie er dem Bauamt am Telefon mitteilt. Zudem sei er jetzt in Horgen tätig. Ob ihm Wädenswil nicht schmutzig genug sei, will das Bauamt daraufhin wissen. «Nein, ich lerne in Horgen jetzt Deutsch», antwortet Giuseppe. Möglich sei ihm dies dank der Post, die neuerdings ihre Päckchen und Briefe auf den Gleisen verteile. Damit spielte er auf den Zusammenstoss eines Zuges mit einem Posttransporter bei einem Horgner Bahnübergang an.

Ihr Fett weg bekommen an diesem Abend auch die Tambouren. Warum diese schon wieder Spenden für neue Instrumente sammeln, will eine Anruferin der Luggebüesser vom Verein wissen. Der Verein informiert daraufhin: «Die neuen sind noch nicht da, und die alten wurden nach einem Auftritt vergessen.»

Auch Annekäthi macht sich gegenüber ihrem Pfleger Gilbert über die Tambouren lustig: «Zwar haben sie die Kränze, die sie am Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfest im Wallis gewonnen haben, mitgenommen, ihre Instrumente hingegen nicht.»

Das Können der Tambouren schmälert dies jedenfalls nicht, wie sie am Abend mit einer eindrücklichen Bühnenshow unter Beweis stellen und tosenden Applaus vom Publikum ernten. Mit bösen Zungen singen die Wädi-Büezär ihre Strophen. Ob die Betreiber der MS Glärnisch Angst vor dem Ansturm der Gäste haben und deshalb nicht öffnen, fragen sie sich und sind sich sicher: «Der Hardturm ist schon gebaut, bevor die MS Glärnisch eröffnet.» Mehrfach sprechen sie sich an diesem Abend auch für ein Atomkraftwerk in Wädenswil aus. Für die Atommüllentsorgung haben sie schon eine Idee: «Wir geben ihn nach Richterswil zur Beleuchtung der Räbe.»

Und auch die Soi-Affä aus Richterswil haben auf eingängige Melodien Reime zu Skandalösem aus Wädenswil verfasst. Besonders schlecht weg kommen der Heimleiter der Frohmatt und der Pfarrer der katholischen Kirche, die sich beide an fremden Kassen bedient hatten. Verkleidet als Grinsekatzen von «Alice im Wunderland» bildet schliesslich die Guggenmusik Trubadix den fulminanten Schlusspunkt des Abends.

90 Jahre Schöneggler

Aber auch Horgen stand das Wochenende ganz im Zeichen der Fasnacht: Vornehm gestylt, in Frack, Zylinder und karierten Hosen, begeistern die Horgner Schöneggler mit ihrem Schnitzelbank das Publikum an der Fasnacht seit 90 Jahren. Bei ihren Auftritten, die mittlerweile auch in der Au und in Wädenswil stattfinden, bleibt kaum ein Auge trocken. Kein Wunder, dass die Restaurants, in denen die Shows stattfinden, oft bis auf den letzten Platz gefüllt sind.

So auch am Samstagabend im Restaurant Fontana in Horgen. Im aktuellen Programm der Fasnächtler werden weder amtierende noch ehemalige Gemeinderäte geschont. Witzig, bissig, zumal auch kritisch – aber nie unter der Gürtellinie – trugen die Schöneggler ihr einstündiges Programm auswendig vor.

Am 90-Jahr-Jubiläum der Schöneggler wurde das Publikum in einen Konfettischwall gehüllt. Foto: André Springer

Ein Schluck Entkalker

Über ein Thema nach dem andern amüsierten sich die Sänger unter tosendem Gelächter: etwa als die Alt-Schöneggler lauthals protestierten, dass ihre Altersresidenz im Tödi noch immer nicht gebaut sei. Auch ärgerten sie sich über den Tempo-Wirrwarr und forderten daher mit einem Augenzwinkern freie Fahrt durch Horgen.

Im Verlaufe des Abends erklärten die Fasnächtler dem Publikum zudem das gewinnbringende Geschäftsmodell, wie aus verbrannten Würsten Käpfner Schwarzkohle entsteht oder wie man für vergessene Autoschlüssel von Italien in die Schweiz und zurückfliegen muss.

Und wers nicht glaubt: Oftmals helfe für die innere Entkalkung des Körpers ein kräftiger Schluck Durgol – die Schöneggler machten es vor. Nach einer Zugabe wurde das Publikum anlässlich des 90-Jahr-Jubiläums in einen dichten Konfettischwall gehüllt.

Vom NFG-Schnitzelbankfest gibt es am Freitag, 16. Februar, in der Kulturhalle Glärnisch in Wädenswil eine Reprise. Auch die Horgner Schöneggler sind noch bis zum 19. Februar unterwegs. Mehr Infos unter www.schoeneggler.ch.

Schräges und fröhliches Treiben

Quelle: ZSZ 1. Februar 2024 von Daniela Haag

Partys, Umzüge und träfe Sprüche Die kostümierten Närrinnen und Narren feiern bald wieder die fünfte Jahreszeit. Das Programm der diesjährigen Fasnacht verspricht viel Abwechslung.

Wenn es Konfetti regnet und farbige Fantasiewesen unterwegs sind, wird Fasnacht gefeiert – wie hier letztes Jahr in Wädenswil. Foto: Patrick Gutenberg

Bald bricht die Fasnachtszeit an. Und das bedeutet: Wilde Partys, schräge Töne, farbenfrohe Umzüge und viele maskierte, geschminkte, verkleidete und fröhliche Menschen.
Gefeiert wird auf den Strassen, in Beizen und Sälen bis tief in die Nacht hinein. Für den Jööh-Faktor sorgen die kleinen Bööggen an Umzügen und Kinderfesten. Nicht fehlen dürfen an der Fasnacht die Schnitzelbänke, an denen das Dorfleben durch den Kakao gezogen wird.
Den Auftakt zum fasnächtlichen Treiben um den Zürichsee macht Zumikon am Samstag. Die fünfte Jahreszeit zieht sich dann hin bis in den März hinein. Hier folgt eine Auswahl an Fasnachtsanlässen in den Bezirken Horgen und Meilen:

Horgner Fasnacht feiert Geburtstag

Die Horgnerinnen und Horgner können sich bereits jetzt mit der Fasnachtszeitung «G’hörscht» auf die närrischen zwei verlängerten Wochenenden einstellen (9. bis 11. sowie 16. bis 19. Februar). Auf dem vielseitigen Programm steht dieses Jahr sogar eine Geburstagsparty: Die Schöneggler feiern ihr 90-jähriges Vereinsbestehen.
Die Schöneggler haben in den 30er-Jahren die Fasnacht in Horgen wiederbelebt. Bereits damals legten sie die Basis für ihr traditionelles Kostüm, als ein paar Freunde mit Frack und Zylinder eine Kutschenfahrt durch das Dorf unternahmen. Der Name geht übrigens auf das Restaurant Schönegg zurück, wo die Gründungsmitglieder sich regelmässig trafen.
Bekannt und berüchtigt sind die Schöneggler für ihre Schnitzelbank, die sie an den beiden Fasnachtswochenenden nicht weniger als 26 Mal aufführen. Am zweiten Horgner Fasnachtswochenende folgt ein Event auf den anderen: Geburtstagsparty (Freitag, 16. Februar), Maskenball und Kinderwagenrennen (Samstag, 17. Februar). Der Höhepunkt dürfte auch dieses Jahr wieder der Fasnachtsumzug sein (Sonntag, 18. Februar). Der Montag, 19. Februar, gehört den Kindern mit dem Kindermaskenball und dem Wurstfischen.

Die Fasnacht Wädenswil setzt auf Tradition

Das grosse und bunte Fasnachtsprogramm der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG) setzt auf Traditionelles. Am Mittwoch, 7. Februar, geht es mit der Eröffnung der Konfetti-Bar los. Betrieben wird die Bar im Haus zur Sonne von einem neuen Team. An der Beizenfasnacht am Samstag, 10. Februar, bespielen zehn Gruppen insgesamt acht Fasnachtsbeizen gemäss einem Spielplan.
Ein weiterer Fixpunkt im Fasnachtsprogramm folgt mit der Schnitzelbank-Premiere am Freitag, 9. Februar (Reprise Freitag, 16. Februar), mit den Luggebüesser, Annekäthi Huuser, den Tambouren und weiteren «üblichen Verdächtigen».
Mit der Fasnachtsmusig steht ein musikalisches Ereignis am Samstag, 17. Februar, auf dem Programm. Wolfgang Sieber spielt in der reformierten Kirche auf der Orgel, begleitet wird er von über 50 Guggenspielern der Wäsmali-Chatze aus Luzern. Am gleichen Abend findet der Maskenball in der Kulturhalle Glärnisch statt.
Am Sonntag, 18. Februar, starten die Närrinnen und Narren mit dem Frühschoppen in den Tag. Am Nachmittag nimmt dann der Grosse Umzug den Dorfkern in Beschlag. Es folgt am Montag, 19. Februar, der Kinderumzug, der zwar kürzer, aber nicht minder bunt und fröhlich sein wird als jener vom Vortag.

Fasnachtsvirus in Samstagern und Richterswil

Richterswil erliegt dieses Jahr ebenfalls wieder dem Fasnachtsvirus. Zum Aufwärmen pilgern die Närrinnen und Narren am Samstag, 3. Februar, in diverse Lokale. Dort wird der Bockabend unter dem Motto «100 Jahre Walt Disney» gefeiert. Nach einer Verschnaufpause von fast zwei Wochen unterhalten Schnitzelbanksänger die Gäste in Gastbetrieben und Altersinstitutionen (Freitag/Samstag, 16./17. Februar).
Die Kinder gehen als Hexen, Monster oder Fantasiewesen an den Umzügen in Samstagern (3. Februar) und Richterswil (18. Februar) mit. Anschliessend können sie sich an den Kindermaskenbällen vergnügen.

Viel Spass für die Kleinen

Eine Fasnachtstradition gibt es auch am rechten Ufer. Im Mittelpunkt stehen die kleinen Fasnachtsnarren. Am Samstag, 3. Februar, findet in Zumikon die traditionelle Kinderfasnacht mit Umzug und anschliessender Party im Gemeindesaal mit Clown, Schminken und kulinarischen Köstlichkeiten statt. Ein Fasnachtsumzug zieht am Samstag auch durch Oetwil. Anschliessend wird an der Fasnachtsbar der Oetenwyler Clique weiter gefeiert.
Einen Tag später, am Sonntag, 4. Februar, lädt die Kinderfasnacht Küsnacht zum farbenfrohen Festumzug mit Guggenmusik und geschmücktem Wagen durch den Dorfkern ein. Gleichentags treiben es kleine Piraten und Prinzessinnen bunt am Umzug und an der Kinderfasnachtparty in Zollikon.
Ein kleines Jubiläum feiert die Kinderfasnacht in Hombrechtikon im katholischen Kirchensaal. Sie wird am Sonntag, 18. Februar, zum 20. Mal gefeiert, und zwar mit Spielen und zwei Clowns. Erwartet werden gegen 100 kostümierte Kinder und ihre Eltern.
Meilen und Erlenbach fällt die Aufgabe zu, die fünfte Jahreszeit am Samstag, 2. März, zu beenden. In Meilen findet ein Kinderumzug statt. Erlenbach wird die Kinderfasnacht mit Guggenmusik-Umzug, Kostümprämierung und Clownshow feiern.

Narrenspiegel von Wädenswil ist erschienen

Quelle: ZSZ 31. Januar 2024 von Dorothea Uckelmann

Wädenswil Nur einmal im Jahr, dafür gespickt mit Anekdoten und Gemeinheiten, erscheint der «Gemeine Anlüger vom Zürichsee ». Die 49. Ausgabe der Wädenswiler Fasnachtszeitung ist dieser Tage wieder erhältlich. In 80 Artikeln auf 16 Seiten hat die Herausgeberin, die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG), allerlei Missgeschicke und Missetaten der Wädenswilerinnen und Wädenswiler zusammengetragen. Alle Geschichten wurden mit einem Augenzwinkern geschrieben, beim Lesen darf geschmunzelt werden. So wird von einem Wättischwiiler berichtet, der Äpfel kaufen sollte, aber mit Härdöpfeln zurückgekommen ist. Die neuen Parkgebühren kommen ebenso darin vor wie der Sportverein, der beim Zeitungssammeln einiges an Sammelgut am Strassenrand stehen liess. Eher pikant ist die Geschichte von der Braut, die beim romantischen Fotoshooting in einen Hundehaufen getreten ist. Berichtet wird auch, dass in Basel auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Kinderkarussell weder gehupt noch geklingelt oder gar Musik gespielt werden darf.


Erhältlich ist die Fasnachtszeitung für 5 Franken in diversen Geschäften in Wädenswil, Schönenberg, Hütten, Richterswil und Samstagern. Weitere Informationen unter www.nfgw.ch/fasnachtszeitung.html

Der «Platz ohne Namen» wurde zum Konfetti-Platz

Quelle: WA 18. Januar 2024 Text und Bild: Stefan Baumgartner

Nass-kalt war’s am 6. Januar, als die Neue Fasnachtsgesellschaft an der Plakettenvernissage das Sujet 2024 präsentierte und gleichzeitig auch den Platz beim Alten Gewerbeschulhaus in Konfetti-Platz taufte.

 

Der Platz vor dem Alten Gewerbeschulhaus, das eigentlich das alte (und erste) Sekundarschulhaus ist, und der irgendwie zwischen Linden- und Schönenbergstrasse liegt, ist heute vor allem Parkplatz. Parkplatz für Verwaltungsangestellte der Stadt und für jene, die in Wädenswil einkaufen. Der Platz hat nie einen Namen bekommen, da er von einem Weg durchschnitten wird und daher eigentlich auch kein Platz ist. Der Weg aber ist nicht mehr sichtbar und kann so auch nicht mehr begangen werden, wie er in den Stadtplänen eingezeichnet ist. Die Neue Fasnachtsgesellschaft wiederum benutzt diesen Platz ohne Namen seit Jahren für ihre Aktivitäten; so findet jeweils dort nach dem Grossen Fasnachtsumzug am Sonntag das Guggenkonzert statt.

Christoph Lehmann, Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft, erklärte an der Vernissage scherzhaft, dass Stadtgründer Wadin wahrscheinlich hier mal seinen Hof hatte. «Wir von der NFG diskutierten immer, wie man diesen Platz benennen solle: Lindenplatz? Alte-Gewerbeschule-Platz? Alte-Sekundarschule-Platz? Und nun haben wir diesem Platz einen Namen gegeben: er heisst ab jetzt Konfetti-Platz!» Und so enthüllte er unter Beifall der anwesenden Zuschauer das Strassenschild, das dem Platz künftig den Namen Konfetti-Platz gibt.
Und so gab der neue Konfetti-Platz den Rahmen für die Präsentation des diesjährigen Sujets, das die Plaketten 2024 ziert. Doch bis die frierenden, tapfer ausharrenden Besucher das neue Sujet zu Gesicht bekamen, wurden sie zuerst von der Horgner Musikformation «Di Vorige» unterhalten, ehe sie noch fünf andere, ebenso mögliche, aber von der Findungskommission verworfene Sujets präsentiert bekamen. Christoph Lehmann mit Tochter Deborah reimten sich so von Thema zu Thema, von Sujet zu Sujet. So wird im Gewerbeareal Rütihof bald eine Denkfabrik aufgezogen, doch «i de Ochseschüür wott mer sich durch Hirn iischalte nüd ablänke laa», folgte der Seitenhieb in Richtung Stadthaus. Die jetzt am Konfetti-Platz residierende Stadtpolizei ist neu mit E-Bikes unterwegs, auch dies hat es ebenso nur fast auf die Plakette geschafft wie der ehemalige Geschäftsführer des Alterszentrums Frohmatt, der für seine Veruntreuung verurteilt wurde. Auch das Techno-Festival im Gerenwald und die unsinnige und kontraproduktive Erhöhung der Parkgebühren wurde zwar als Sujet diskutiert, kam dann aber nicht in die Kränze.
Die Fasnachtsplakette 2024 weist auf den Umstand hin, dass Kanton und Stadt das Wädenswiler Zentrum flächendeckend mit Tempo 30 verkehrsberuhigen wollen, während durch den Ortsteil Hütten mit seiner engen und unübersichtlichen Dorfstrasse weiterhin mit Tempo 50 gefahren werden soll. «30 törfsch z Wädi na uf em Tacho haa – Zum Rase muesch uf Hütte gaa» lautet der passende Spruch dazu.

Die Plaketten sind ab sofort im Verkauf; die silbernen bei ausgewählten Detaillisten, wer sich für den Kauf einer Goldplakette interessiert, findet auf nfgw.ch die Informationen dazu.
Anstelle einer Bronzeplakette verkauft die NFG ab Mittwoch, 14. Februar 2024 einen Bändel mit der Umzugsaufstellung für 10 Franken. Erhältlich bei H.J. Langendorf AG, Zugerstrasse 27, oder im Strassenverkauf.

 

Tempo 30 schafft es auf die Fasnachtsplakette

Quelle: ZSZ online 7. Januar 2024, 12:42 von Frank Speidel

Die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil hat ihre Plakette enthüllt: Sie ist dem Temporegime in Hütten und Wädenswils Zentrum gewidmet.

Der Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil Christoph Lehmann (rechts) und Umzugschef René Mogy präsentierten die neue Plakette. Foto: Patrick Gutenberg.

Was hat in Wädenswil im letzten Jahr zu reden gegeben? Und worüber haben manche Bürgerinnen und Bürger den Kopf geschüttelt? Antworten darauf bekamen am Samstag rund 100 Personen beim alten Gewerbeschulhaus an der Plakettenvernissage der Neuen Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil. Sie ist der Auftakt zur närrischen Zeit mit ihren zahlreichen Anlässen.
In einem Countdown präsentierten NFG-Präsident Christoph Lehmann und seine Tochter Deborah Lehmann die möglichen Sujets, die für die diesjährige Plakette in die engere Auswahl gekommen waren. Klar durchgesetzt hat sich das Thema Tempo 30. Die neue Plakette, mit deren Kauf die Wädenswiler Fasnacht und die Aktivitäten der NFG unterstützt werden, zieren deshalb ein Auto fahrender Clown und der Vers «30 törfsch z Wädi na uf em Tacho haa, zum Raase muesch uf Hütte gaa».

Die ungleichen erlaubten Höchstgeschwindigkeiten auf Wädenswils Strassen schafften es auf die Plakette. Foto: Christoph Lehmann.

Hintergrund für das Sujet sind geplante Temporeduktionen. In Wädenswils Zentrum wünscht sich die Stadt auf der Zugerstrasse seit Jahren Tempo 30, wovon der Kanton lange nichts wissen wollte. Im Frühling folgte schliesslich die Kehrtwende: Neu plant der Kanton doch Tempo 30 in Wädenswils Zentrum. Im Ortsteil Hütten aber, wo die Bevölkerung im Zentrum ebenfalls seit langem Tempo 30 wünscht, sieht der Kanton bis auf weiteres davon ab.
Als weitere mögliche Themen für die Plakette standen unter anderem die Frohmatt-Affäre, die E-Bikes der Stadtpolizei oder die erhöhten Parkgebühren in Wädenswil zur Auswahl. Musikalisch wurde die Plakettenvernissage von der Gruppe Di Vorige aus Horgen begleitet.

Den Platz beim alten Gewerbeschulhaus haben die Fasnächtler auf den Namen Konfetti-Platz getauft. Foto: Patrick Gutenberg.

Dass die Präsentation beim Parkplatz altes Gewerbeschulhaus stattfand, hatte seinen Grund: Dieser Platz habe bedauernswerterweise bis heute keinen Namen, sagte Lehmann. Deshalb enthüllte er ein Schild, mit dem der Platz von der NFG auf «Konfetti-Platz» getauft wurde.

 

Ohrenschmaus zur Fasnachtszeit: Orgelspiel mit Guggensound

Quelle: WA 21. Dezember 2023 Text und Bild: Stefan Baumgartner

Zum vierten – und wohl letzten Mal – dürfen Wädenswiler Orgelfreunde und Fasnachtsfans am 17. Februar 2024 Organist Wolfgang Sieber und die Luzerner Guggenmusig Wäsmali-Chatze in der reformierten Kirche begrüssen.

Er spielte anlässlich der Vereidigung der Schweizergarde vor dem Papst in Petersdom. Er spielte zusammen mit Volks-, Jazzoder Countrymusikern – oder eben mit den Wäsmali-Chatzen. Er war Organist von 1992 bis 2021 an der Hofkirche St. Leodegar, eines der Wahrzeichen der Stadt Luzern. Er wirke als dynamischer Grenzgänger und publikumsnaher Charismatiker an der Orgel, ist über ihn nachzulesen. Und auch Auszeichnungen durfte Wolfgang Sieber entgegennehmen, etwa den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern. Am Fasnachtssonntag kamen die Messebesucher in der Hofkirche jeweils in den Genuss einer besonderen Kombination: Siebers Orgelmusik zusammen mit dem Guggensound der Wäsmali-Chatzen.
Die Guggenmusig wurde 1967 von drei Buben aus dem Wesemlin-Quartier gegründet – weil Kinder damals in den etablierten Guggenmusigen nicht erwünscht waren.
Nur in Wädenswil kommen Musikfreunde in den Genuss eines ganzen Konzertes dieser auf den ersten Blick – oder Ton – so ungleichen Kombination aus Orgel und Kakofonie. Bereits dreimal füllten Sieber und die Wäsmali-Chatzen in der Vergangenheit die reformierte Kirche, das letzte Mal 2020. Ein Auftritt 2022 am NFG-Jubiläumsjahr fiel Corona zum Opfer.
Und nun also 2024 wieder, am 17. Februar, wird sich Wolfgang Sieber vor die 2001 eingebaute Späth-Orgel setzen, während sich in der Mitte der Hauptgänge die rund 50-köpfige Guggenmusig platziert und ihr Repertoire zusammen mit den Orgelklängen zum Besten gibt. Das Konzert wird wohl das letzte in dieser Zusammensetzung und an diesem Ort sein, einerseits aufgrund der Personalien, andrerseits auch wegen strengeren Vorschriften und Auflagen seitens Kirchenpflege.


Vorverkauf: Abholung und Bezahlung bei PaBa Markt, Einkaufszentrum «Di alt Fabrik», Florhofstr. 9, Wädenswil, oder Postzustellung nach Vorauskasse an: IBAN-Nr. CH45 0070 0115 7000 2525 4 Zürcher Kantonalbank, Zürich nfg - Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil E-Mail: christoph.lehmann@nfgw.ch mit Angabe: Anzahl Tickets, Parterre oder Emporen.

Am 11.11., 11 Uhr 11 war’s wieder mal so weit – es begann die Fasnachtszeit!

Quelle: WA 24. November 2023 Text: Ingrid Eva Liedtke Bilder: iel / Christoph Lehmann

... und weil dieser Tag dieses Jahr auf einen Samstag fiel, wollte man ihn gebührend feiern. Die Fasnachtsgruppe Trinkspiration Vollrouge und ihre Kollegen, die Dörty Bergler, organisierten ein Fest auf dem Eidmattplatz.

Bild links: Ronny Isenschmid vom Helvetischen Fasnachtsring, flankiert vom Wädenswiler Umzugschef René Mogy und dem Präsidenten der Neuen Fasnachtsgesellschaft, Christoph Lehmann. Bild mitte und rechts: An der Fasnacht gibt es kein schlechtes Wetter und nur gute Stimmung!

Pünktlich um elf Uhr elf ertönte der Böllerschuss, und dann setzte die erste Gugge ein. Die Trubadix eröffneten das Fest und die Fasnacht mit ihrem Spiel. Zahlreiche Besucher waren, trotz des garstigen Wetters, gekommen, um dem fasnächtlichen Treiben beizuwohnen. Angelockt wurden auch viele Passanten.

Der Start der fünften Jahreszeit

Für Passanten im November eher ein ungewohntes Tun, ist die Eröffnung der Fasnacht für Fans ein Muss. «Das ist der Start der fünften Jahreszeit», bestätigt Nicole Vassella im allgemeinen Fasnachtsgetöse die Wichtigkeit des Anlasses. Sie ist ein Mitglied der Schönenberger Musikerfamilie Vassella, von denen viele zugegen waren. Später, nach dem Auftritt der Wädenswiler Tambouren, die nach den Trubadix ihren Einsatz hatten, werden sie mit der Fasnachtsgruppe «Fleischvögel» aufspielen.
Unter einem Zeltunterstand, geschützt vom immer wieder aufkommenden Regen, stehen Annette Marti aus Schönenberg und Claudia Janasch aus der Au nah zusammen. Es weht ein kalter Novemberwind, dessen Böen beinahe das Zelt umwehen. Die beiden Frauen sind von der Gruppe «Zipfel». Sie kamen unverkleidet, aber wollten sich die Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen.  Annette meint: «Man trifft hier so viele, die man schon fast ein Jahr lang nicht mehr gesehen hat. Das ist schön!» Nadja Dougan ist zusammen mit Nicole Vassella auch in einer kleinen Fasnachtsgruppe. Fasnachtslaune – so gesteht sie – habe sie noch keine. Die stelle sich erst Ende Januar wirklich ein. «Die Musik aber, die ist immer super!» Dem stimmen alle Umstehenden zu und wippen in den Knien. Sogar die kleine Tochter von Raphi Fuchs, dem regionalen «Ländlerkönig», scheint den Rhythmus schon im Blut zu haben.

Ein buntes Treiben

Man sieht es in den Gesichtern, die Fasnacht oder die Musik oder alles zusammen wirkt verbindend. Der Eidmattplatz ist voller Leute. Da es ein Samstag ist, sind viele Passanten durch das bunte Treiben angelockt worden. Kindergesichter leuchten vor Freude.

In einem Extrazelt können sie mit einem Riesen-Jenga spielen, oder sie rennen einfach auf dem Platz herum und durch die Menge hindurch. Die Menschen stehen nah zusammen, um dem Novemberwetter zu trotzen, wärmen sich die Hände an einem Kafi Luz oder essen im nahen Festzelt eine Bratwurst.
Die Gesichter und Herzen aller sind freudig erhitzt, seien sie nun Fasnächtler oder einfach Zuschauerinnen oder Zuschauer. Fasnacht ist also auch zum Zuschauen toll – laut, bunt, fantasievoll, fröhlich und musikalisch.

Zum Auftakt stellt sich für die Fasnacht die Zukunftsfrage

Quelle: Zürichsee-Zeitung Freitag, 10. November 2023 Text Alex Nedic, Foto André Springer

Die Wädenswiler Fasnachtsgruppe Trinkspiration Vollrouge organisiert in diesem Jahr ein grosses Fest zum Fasnachtsbeginn. Foto: André Springer

Am kommenden Samstag werden in Wädenswil die närrischen Tage eingeläutet. Derweil fehlen der Neuen Fasnachtsgesellschaft rund 70 Helferinnen und Helfer.

An diesem Samstag, dem 11.11., um genau 11.11 Uhr ist es so weit: Die Guggen trompeten und die Tambouren lassen die Trommelschlägel wirbeln. Die Fasnacht beginnt. Zu diesem Anlass organisiert die Wädenswiler Fasnachtsgruppe Trinkspiration Vollrouge gemeinsam mit den Dörty Berglern aus Schönenberg ein Eröffnungsfest auf dem Eidmattplatz in Wädenswil.
Mitglied des Organisationskomitees ist David Bachmann von der Trinkspiration Vollrouge. Seine Fasnachtsclique organisiert den Auftakt der Wädenswiler Fasnacht seit 2013. Der diesjährige Auftakt ist für die Gruppe ein besonderer, weshalb man auch die Fasnachtsgspänli aus Schönenberg mit ins Boot geholt hat.
Denn seit langer Zeit fällt der 11. November wieder mal auf einen Samstag. Das ist ideal, denn unter der Woche sind die Guggenmusiken für gewöhnlich zahlenmässig deutlich weniger gut aufgestellt als an einem Wochenende. «Dadurch können wir das Fest dieses Jahr ausgiebig feiern», sagt Bachmann. Vertreten sind am Samstag die Musikgruppen Trubadix, Fleischvögel sowie die Tambouren Wädenswil.

70 Helfer fehlen

Die Trinkspiration Vollrouge und die Dörty Bergler können bei ihrem Fasnachtsanlass auf die tatkräftige Mithilfe ihrer eigenen Mitglieder zählen. Ein Nachwuchsproblem habe seine Gruppe nicht, sagt Bachmann. Man freue sich jedoch immer über neue Mitglieder.
Ganz anders sieht die Situation derweil bei der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG) aus. Der Verein organisiert in Wädenswil seit über 50 Jahren Fasnachtsumzüge, veröffentlicht die Fasnachtszeitung und veranstaltet das traditionelle Schnitzelbankfest. Doch wie an der diesjährigen Generalversammlung auskam, fehlen dem Verein gegenwärtig um die 70 Helferinnen und Helfer.
«Wir brauchen mehr Unterstützung bei den Aufbau- und Aufräumarbeiten sowie während der Umzüge», sagt Christoph Lehmann, Präsident der NFG. Ausserdem würden derzeit verschiedene Vorstandsämter ad interim geführt oder seien seit mehreren Jahren nicht besetzt.

Zukunft der NFG unklar

Um dem Mangel an Freiwilligen Gegensteuer zu bieten, wurde an der Generalversammlung der Neuen Fasnachtsgesellschaft gar eine Statutenänderung zur Diskussion gebracht. Der Änderungsvorschlag besagte, dass künftig alle Wädenswiler Fasnachtsgruppen je nach Grösse eine bestimmte Anzahl Helferinnen und Helfer für die fasnächtlichen Veranstaltungen zur Verfügung stellen müssten.
Lehmann befürwortete als Präsident die Statutenänderung. Für die immer vielseitigeren Aufgaben habe die Neue Fasnachtsgesellschaft stetig weniger Leute zur Verfügung, die mithelfen würden. «Wenn es so weitergeht, kommen wir irgendwann an unsere Grenzen und brennen aus», mahnt er. Dennoch lehnten die Fasnächtler den Vorstoss an der Generalversammlung ab.
Mittlerweile hat die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil auf ihrer Website ein Online-Buchungstool eingerichtet, damit sich die Helferinnen und Helfer niederschwellig für Einsätze anmelden können. «Ein paar Anmeldungen tröpfeln da immerhin rein», sagt Lehmann. Verbessert habe sich die Situation dadurch aber nur geringfügig.
Nach dieser Fasnacht möchte Christoph Lehmann zudem vom Amt des Präsidenten der NFG zurücktreten. «Bei meinem Rücktritt will ich ein funktionierendes Team hinterlassen, damit die Fasnacht in Wädenswil auch künftig Bestand hat», sagt er. Ist die Zukunft der Wädenswiler Fasnacht also ungewiss? Die Fasnacht werde es immer geben, zeigt sich Lehmann überzeugt. «Ich habe aber Angst, dass wir als Organisation unsere bisherigen Aufgaben nicht mehr bewältigen können.»

Wädenswil feiert den Fasnachtsbeginn

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 10/23 (137), Ingrid Eva Liedtke, Bilder zvg

Wädi-Fasnacht 2023: Ein kunterbunter Rückblick in Bildern

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 03/23 (130), Bilder Luca & Peter Dolder, Stefan Baumgartner und Alexia Bischof

So feierten die Kinder im Bezirk Horgen die Fasnacht

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen, Dienstag, 28. Februar 2023, Texte (Dorothea Uckelmann, Daniel Hitz, as, pkg)

Egal ob mit bunt geschmückten Wagen in Horgen oder mit viel Konfetti in Wädenswil und Thalwil: An der diesjährigen Fasnacht kamen auch die Kleinen nicht zu kurz.

Links: Der Hippiebus rufte bei einigen erwachsenen Fasnächtlern in Horgen wohl wehmütige Erinnerungen hervor. Foto: André Springer
Rechts oben: Mit einer umfunktionierten Badewanne und einem Surfboard fuhren diese Teilnehmerinnen am Umzug in Thalwil mit. Foto: Patrick Gutenberg
Rechts unten: Der Kinderumzug in Wädenswil lockte zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Strassen. Foto: Patrick Gutenberg

Impressionen des Horgner Kinderwagenrennens
Bereits zum 47. Mal organisierten die Narrenprinzen das beliebte Horgner Kinderwagenrennen. Knapp 30 Gefährte fanden sich auf dem Dorfplatz ein. Nach zweijähriger, Corona-bedingter Abstinenz fand das diesjährige Kinderwagenrennen auf einer neuen Route statt. Vom Start beim Dorfplatz zum Ziel auf der Piazza musste manche enge Kurve umfahren oder manchmal auch umschifft werden.
Vom originellen Zeppelin über Piratenschiffe und Astronauten bis hin zur fauchenden Dampflok oder dem rauchenden Hippiebus waren der Fantasie der Wagenbauer keine Grenzen gesetzt. Vor allem der Hippiebus, der wie sein grosses Vorbild mächtig aus dem Auspuff qualmte, sorgte bei den Zuschauenden für Applaus, und bei einigen Fasnächtlern rief der Bus sogar wehmütige Erinnerungen hervor. Übrigens zählt bei diesem Kinderanlass nicht die Zeit, sondern vielmehr die Originalität. Jedes teilnehmende Kind erhielt einen Preis.

Die Thalwiler Kinderfasnacht in Bildern
In Thalwil stand die diesjährige Kinderfasnacht unter dem Motto «Gartenzauber». Am Umzug waren nicht nur diverse kreative Kostüme zu bestaunen, sondern auch mit viel Aufwand hergestellte Wagen zu sehen. Am Samstagnachmittag führte der Umzug ab der Platte durch Thalwil bis zum Chilbiplatz/Schützenhaus. Organisiert wurde er von der Fasnachtsgesellschaft Thalwil. Auftritte hatten auch die in Thalwil bekannten Wöschwiiber und Kanonebutzer Bolzer.
Trotz kühler Temperaturen liessen es sich junge und erwachsene Besucherinnen und Besucher nicht nehmen, sich unter Konfettikanonen zu stellen oder sich mit Grilladen und Getränken einzudecken. Für die musikalische Unterhaltung am Umzug sorgten die Albis-Chroser und die heimische Gugge Art Rose. Nach dem Umzug ging es für die kleinen Besuchenden noch weiter mit der Kinderdisco in der Schützenhalle.

So präsentierte sich der Wädenswiler Kinderumzug
Nach dem grossen Umzug am Sonntag herrschte am Montag nochmals Fasnachtsbetrieb im Wädenswiler Zentrum. Der 48. Kinderumzug mit bunten Kostümen und allerlei verschiedenen Wagen führte vom Glärnisch-Kreisel über die Oberdorfstrasse auf die Schönenbergstrasse und von der Zugerstrasse wieder zurück zum Glärnisch-Kreisel. Die teilnehmenden Kinder wurden nicht nur von Applaus begrüsst, sondern erhielten auch einen Zvieri. Der von der NFG organisierte Umzug endete mit einer Maskenprämierung. Dabei ging es vor allem ums Dabeisein. Einen Preis hat jedes maskierte Kind erhalten.

Prächtige Kostüme und rote Nasen prägten die Umzüge

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen, Montag, 27. Februar 2023, Texte Dorothea Uckelmann, Thomas Münzel und André Springer (Text und Fotos Horgen) und Patrick Gutenberg (Fotos Wädenswil)

Egal ob mit bunt geschmückten Wagen in Horgen oder mit viel Konfetti in Wädenswil und Thalwil: An der diesjährigen Fasnacht kamen auch die Kleinen nicht zu kurz.

Die Schneefrauen und Schneemänner des Schulhauses Waldegg in Horgen hatten grosse Freude am Konfettiregen. Foto: André Springer

Die roten Nasen waren am Sonntag nicht bei allen Fasnächtlern Teil des Outfits. Häufig waren sie der kalten Bise geschuldet. Doch die Kälte tat der Freude über die vorbeiziehenden Umzugswagen und Guggenmusiken keinen Abbruch. In Horgen war zeitweise kein Durchkommen mehr ob der vielen Menschen, die dem bunten Treiben vom Strassenrand aus zusahen. Auch in Wädenswil säumten bunt verkleidete Fasnächtler die Strecke des Umzugstrosses. Verteilt wurden neben Zeltli hauptsächlich warme Getränke wie Tee mit grünem Wodka, Punsch oder Kaffee Gügs, sodass die Frierenden etwas länger aushalten konnten. Denn nach drei Jahren Corona-bedingter Fasnachtspause herrschte offensichtlich grosser Nachholbedarf.

Beizen gut gefüllt
Von der klirrenden Kälte war am Maskenball der Schöneggler im Horgner Schinzenhof nichts zu spüren. Denn hier feierte man eine rauschende Fiesta unter Palmen. Hawaiihemden hatten dort Hochkonjunktur. Gut besucht waren auch die Fasnachtsbeizen in den Dorfzentren des linken Zürichseeufers. Neben den Guggen traten in Richterswil die Zürisee-Häxe auf und gaben launische Berichte zu Dorfereignissen, aber auch dem internationalen Geschehen zum Besten. Ein Gemeinderat liess sich sogar im Engelskostüm blicken.

Heissblütige Fasnächtler trotzen eisigem Bisensturm

Grosser Publikumsaufmarsch an den Umzügen in Wädenswil und Horgen: Trotz ungemütlicher Witterung feierten und tanzten Tausende ausgelassen an der Strassenfasnacht.

Die Guggenmusik Tschäderi Bomm marschierte im Harry-Potter-Outfit durch Wädenswil und war nicht zu überhören.

«Mami, ich hann chalt», sagt das kleine Mädchen im Leopardenkostüm und streckt der Mutter ihre klammen Händchen entgegen. Sie ist nicht die Einzige an diesem Sonntagnachmittag, die mit der arktischen Kälte etwas zu kämpfen hat. Doch die gute Laune lässt sich am grossen Fasnachtsumzug in Wädenswil niemand nehmen. Trotz des eisigen Bisensturms säumen Tausende begeisterte Fasnächtler und ausgelassene Schaulustige die Strassen an der Umzugsroute.
Nicht weniger als 40 Sujets und Guggen – davon stammen allein 20 aus Wädenswil – sind an dieser gut zweistündigen, farbenprächtigen und fröhlichen Strassenfasnacht zu sehen. «Lug emal», sagt eine ältere Frau zu ihrem Mann und zeigt auf eine Gruppe von Hexen mit furchteinflössenden Holzmasken. «So schön gmacht.» Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer sind tief beeindruckt vom Umzug mit den kolossalen Wagenbauten, den kunstvollen Larven, den bunten und witzigen Kostümen und den stimmungsvollen Guggen.

In Wädenswil gings mit der Guggenmusik Absolut Fidelia in die Unterwasserwelt, die Kinter Clique sorgte für Chilbi-Feeling.

Genügend Nachwuchs in Wädenswil
Und immer wieder gibts Konfetti-Duschen. Aber auch unzählige heisse Getränke werden verteilt. Bei diesem kalten Wetter finden diese besonders viele dankbare Abnehmer.
Erstaunlich ist, dass die Wädenswiler Fasnächtler offenbar kein Nachwuchsproblem haben. Gleich mehrere Gruppen, die in den letzten Jahren neu gegründet wurden, sind am Umzug zu sehen. So etwa auch der Fasnachtsverein Friilänzer. «Wir sind eine Gruppe von rund 20 Fasnachtsbegeisterten mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren und sind seit 2016 mit einem eigenen Wagen dabei», sagt Tobias, der als Vizepräsident amtet.

Am Strassenrand in Wädenswil tanzten die Besucher im Konfettiregen. In Horgen verkleideten sich die erste und zweite Klasse des Schulhauses Arn als Donuts.

Der Kälte trotzten auch die Fasnächtler in Horgen. Zudem sorgte der Fasnachtsumzug nach zweijähriger Abstinenz für ein nie erwartetes Publikumsaufkommen. Im Dorfkern gab es ab 14 Uhr kein Durchkommen mehr. Tausende Horgner Fasnächtlerinnen und Fasnächtler jeden Alters säumten die Strassen entlang der Umzugsroute.
Nachdem die Fasnachtsgesellschaft Neudörfler nach 50 Jahren Umzugs-Organisation beschlossen hatte, nicht mehr als Organisatorin aufzutreten, wurde für den diesjährigen Umzug kurzerhand ein Fasnachtskomitee gegründet. In diesem sind alle aktiven Horgner Fasnachtsvereine vertreten. Geleitet wird es von Dani Zuber. Der Umzug sollte demnach unter dem Motto «von Horgen, für Horgen» stattfinden. Ein Vereins- und Kinderumzug, bei dem jedoch auch auswärtige Gruppen willkommen geheissen wurden. In erster Linie waren es Horgner Schulklassen, Vereine und speziell für diese Fasnacht zusammengewürfelte Gruppen, welche den Fasnachtsumzug Horgen prägten. Doch auch auswärtige Gruppen nahmen daran teil. Umrahmt von den verschiedensten Musikformationen, erlebte Horgen nach der Corona-Pause eine eindrückliche Rückkehr der Fasnacht.

Im Hippie-Bus rollten die Glüehwürm Horgen durch die Strassen der Stadt. Das Piratenschiff der Familien Trösch und Rüteler segelte beim Umzug in Horgen mit.
Wädenswil – Fasnachtsperle am See

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 02/23 (129), Text & Bilder Stefan Baumgartner

Am vergangenen Wochenende startete mit der Schnitzelbankfest-Premiere am Freitag und der Beizenfasnacht am Samstag die erste Wädenswiler Fasnacht mit Vollprogramm seit 2019.

Unter dem Motto «50+1 Jahre» feiert die Neue Fasnachtsgesellschaft dieses Jahr ihr Jubiläum nach, das letztes Jahr vorwiegend der Pandemie zum Opfer fiel. So fand Anfang Februar bereits das «Wädi Pipes n’ Drums» statt, der aus dem letzten Jahr verschobene eigentliche Jubiläumshöhepunkt, und das SeesichtTheater führte ein eigens für die NFG geschriebenes Theaterstück auf. Am vergangenen Wochenende, am Freitag, 17. und Samstag, 18. Februar, fanden die ersten Fasnachtsveranstaltungen statt: Zuerst die Schnitzelbankfest-Premiere, tags darauf die Beizenfasnacht, die sich in den vergangenen Jahren zum vielbeachteten und gerne besuchten Kleinguggen-Festival entwickelt hat. Nun ist alles angerichtet für das eigentliche Fasnachtswochende, das mit drei Umzügen an drei Tagen und vielen anderen Höhepunkten wie Guggenkonzerte und Maskenbälle aufwartet. Wädenswil ist und bleibt die Fasnachtshochburg am Zürichsee!

Die NFG lud zum Cèilidh

Als Cèilidh bezeichnen Schotten eine Veranstaltung, bei der getanzt, gesungen, musiziert wird – und Rätsel gestellt werden. Eine solche  Veranstaltung organisierte die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil mit dem Pipes n’ Drums als Teil ihres 50+1-Jubiläums am Samstag, 4. Februar, in der Sporthalle Glärnisch. Ein fantastischer, farbenfroher, stimm- und musikgewaltiger Abend!

Sogar das Wetter stimmte den ganzen Tag über auf diesen Anlass ein: Nasskaltes, feuchtes Wetter liess die Wädenswilerinnen und Wädenswiler eher am Loch Ness denn am Zürichsee wähnen (und verhinderte so auch, dass sie sich auf die Skipisten verabschiedeten). Und so warteten rund 600 Gäste in der Glärnisch-Sporthalle gespannt, auf was sie sich eingelassen haben. Klar war: ein solcher Anlass gab es in Wädenswil noch nie; für alle beteiligten Künstler, für die organisierende Neue Fasnachtsgesellschaft – und eben auch für Besucherinnen und Besucher – war das absolutes Neuland. Vielleicht waren die einen oder anderen schon am Basler Tattoo oder besuchten das Original auf der Esplanade in Edinburgh. Doch hier in Wädenswil gab’s das Tattoo-Feeling noch gewürzt mit einer grossen Portion Lokalkolorit!
Den Auftakt machte die Zurich Caledonian Pipe Band. Die Formation aus Gockhausen, die auch eng mit der Curler-Familie Attinger verbandelt ist, sorgte mit ihren Dudelsackklängen ein erstes Mal für Hühnerhaut bei den Gästen. Abgelöst wurden sie von den «kleinen Schottinnen aus der Au», wie Moderator René Mogy die Tanzgruppe Bewegung&Begegnung ankündigte. Elfengleich tanzten grössere und kleinere Mädchen, mal im traditionellen Highland-Dance-Stil, mal in etwas anderem Rhythmus zu moderneren Klängen. Dass Selina Schiesser, die einheimische Sopranistin, die von Christian Enzler an der Violine und Ralph Peter am Klavier begleitet wurde, auf diesen Auftritt vor heimischem Publikum brannte, merkte man ihr auch an: Viel Kraft, viel Feuer lag in ihrer Stimme. Ihre Interpretation von Leonard Cohens «Hallelujah» oder das berühmte «Amazing Grace» berührte, ging tief unter die Haut.
Kein Tattoo ohne Trommeln – und dafür gab und gibt es zumindest regional keine bessere Formation als die Wädenswiler Tambouren. Sie verstehen es schon lange, ihren präzisen Trommelstil mit viel Humor, noch mehr Tempo und visuellen Showeffekten aufzupeppen.
Endgültig beim «Lokalkolorit» angelangt war das Programm dann beim Auftritt des Chors der «Zouft Fäldchuchi 39». Die singenden Köche setzten einen musikalischen Kontrastpunkt, hatten aber mit ihrem «Kriminaltango» und spätestens mit dem «Wädenswilerlied» das Publikum im Sack.
Tanz, Gesang, Musik – fehlt für das perfekte Cèilidh noch die Rätselaufgabe: Und so befragte der in Kilt gekleidete Moderator nach einem Medley der Caledonian Pipers das Publikum, was denn genau gespielt worden sei. Die aufmerksamen Gäste hörten richtigerweise den Beatles-Klassiker «Hey Jude» sowie die Queen-Hits «We are the Champions» und «We will rock you» heraus – Aufgabe mit Bravour gemeistert! Schliesslich versammelten sich alle Akteure zum grossen Finale: Gemeinsam trugen die vereinigten Musiker die Hymne «Highland Cathedral» vor, ein 1982 komponiertes Stück, das auch schon als dritte inoffizielle schottische Nationalhymne gehandelt wurde. Der Abschluss eines einmaligen Konzertabends und der anschliessende Ausmarsch der Formationen – passend dann mit dem schwäbischen Volkslied «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus», das vor allem durch die Adaption des unvergessenen Elvis Presley bekannt wurde. Ein Anlass, der nach Wiederholung schreit! Mehr Bilder auf www.waedenswiler-anzeiger.ch

... dänn mached's mir halt sälber!

Am Freitag und Sonntag, 10. und 12. Februar, präsentierte der Wädenswiler Theatermacher Thomas Lüdi dem Publikum im Seesicht-Theater einen besonderen Leckerbissen: Das Stück «… dänn mached's mir halt sälber» zeigte die Gründungsgeschichte der Neuen Fasnachtsgesellschaft, gespickt mit den besten Versen aus den Schnitzelbankfesten.

Restaurant Schmiedstube, anno 1972: Cheesy (gespielt von Thomas Lüdi) und Ennio (Christos Papadopoulos) stampfen wütig in die Beiz und geben Susi (Sibille Brunold) gehörig Arbeit: Bier fliesst in Strömen (dass auf dem Theaterset Bier aus Rheinfelden ausgeschenkt wird, wäre in der damaligen Bierhochburg Wädenswil zwar ein «no-go» gewesen). Grund für die schlechte Laune: die beiden Vertreter der Guggenmusig Sakkophonie wurden ordentlich zusammengestaucht wegen ihres Auftritts an der vergangenen Fasnacht. Doch sich von einem «Turnliibler», also einem Einwohner des östlichen Nachbardorfs, etwas sagen zu lassen, geschweige denn vorschreiben zu lassen: Nicht mit diesen beiden Protagonisten. Mit gütiger Mithilfe von Susi, die nicht nur immer wieder Bier nachliefert, sondern auch die eine oder andere gute Idee beisteuert, entsteht die Schnapsidee: eine neue Fasnachtsgesellschaft muss her. Und da auf die Schnelle kein einprägsamer Name gefunden wird, heisst die neue Fasnachtsgesellschft eben «Neue Fasnachtsgesellschaft ». «Das können wir später immer noch ändern!», meint Ennio. Denkste.
Gleicher Ort, drei Jahre später: zu den beiden Gründern gesellen sich Peter (Manuel Loosli) und Kurt ( Jonathan Mantione) auf die Bühne. Sie resümieren das bisher geleistete. Man stösst an, klopft sich auf die Schultern – nicht mehr mit Bier, es ist jetzt ein roter Dôle. Als Überraschungsgäste geben Brauni Cogliati, Peter Dolder und Cheesy Tessarolo (der Echte) Schnitzelbänke aus den vergangen Jahren zum Besten.
Schliesslich in der Gegenwart angekommen, ziehen die ergrauten Protagonisten – wohl wieder in der Schmiedstube, auch wenn diese mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat – Resümee: WhatsApp wurde erfunden, Wädenswil hat wieder nur eine Guggenmusig – und sie beschliessen die Aufführung auf die nächsten 50 Jahre mit einer Schnitzelbank.
Das Stück steht in der Tradition alter Fasnachtsspiele, die in früheren Jahren zusätzlich zu den oder anstelle der farbenfrohen Umzügen aufgeführt wurden.

«Fasnacht on Ice» zum Saisonabschluss der Eisbahn

Wenn eine Prinzessin auf einer Robbe von einem Pokemon gestossen über das Eis gleitet und dabei Spiderman kreuzt – dann heisst es «Fasnacht on Ice». Diesmal fiel der Maskenball auf Eis gleichzeitig auf das vorgezogene Ende der Eisbahn-Saison auf dem Seeplatz – ein bunter Schlusspunkt!

«Schniba»: Brauchtumsorientierte Festfachpersonen feierten in der Kulturhalle

Am 17. Februar ging die Premiere des Schnitzelbankfestes über die Glärnisch-Bühne – mit weniger Gruppen als auch schon, dafür in sehr hoher Qualität. Wer’s verpasst hat: Reprise ist am 24. Februar.

Es waren alte Bekannte, die durch den Abend führten: Die «Panzerknacker-Klickä», bis 2017 selbst Programmpunkt, machte den «roten Faden » durchs Programm, überbrückte mit viel Wortwitz und auch Gesang Umbaupausen und stimmte auf kommende Vorträge ein. Da war ein Fasnachtsschmöcker dabei, und der VerZeller widmete der stärksten Wädenswilerin eine Ode. Und Ex-US-Präsident Trump ortete die grösste Bedrohung im Osten, von den «Gymnastic-Shirts».

Die Söi-Affe aus dem Nachbardorf hatten ihre Premiere auf der Glärnisch-Bühne.

Wer war alles dabei?

Die Jungtambouren eröffneten den Abend musikalisch. Auch die junge Garde überzeugte schon mit viel Präzision. Die ersten Schnitzelbänkler auf der Bühne waren die Luggebüesser. Sie nahmen mit träfen Sprüchen etwa das bereits wieder geschlossene «Schnitzelhuus», den falsch herum bohrenden NFG-Präsidenten, die Brättlibadi oder die nach Käsefüsse stinkende Halbinsel Au aufs Korn. Nicht fehlen darf dabei natürlich auch das Duo Giuseppeli/Vogt vom Bauamt (sie hatten auch das «Spiegeli» wieder einmal im Programm).
Die Söi-Affe – zum ersten Mal auf der Wädenswiler Schnitzelbank-Bühne und sonst eigentlich eher im östlichen Nachbardorf unterwegs, eben bei den «Gymnastic-Shirts» – brillierten mit einschlägigen Melodien, wussten von Bundesrat Bersets Eskapaden, von der Wädenswiler Weihnachtsbeleuchtung oder dem örtlichen Beizensterben zu berichten. Mit einem Augenzwinkern verrieten sie denn auch: «z Wädi läbed nume glatti Lüüt.»
Annekäthi Huuser, Grande Dame des Schnitzelbankfestes, scherte sich einen Deut um «kulturelle Aneignung», hatte dann aber doch etwas Angst betreffend ihrer Sprüche und stellte sich daher zwei Bodyguards zur Seite. Die rüstige Dame mit ihrem Pfleger Gilbert zeigte sich auch noch topfit in den sozialen Medien und weiss genau, wo welches Velo oder Büsi gefunden oder vermisst wird. Ausserdem gestand sie, dass sie sich auch schon als Klimakleberin versucht hatte. Wo, sei an dieser Stelle nicht verraten ...

Annekäthi Huuser, der VerZeller und Giuseppe vom Bauamt waren Teil eines unterhaltsamen Programms auf der Glärnisch-Bühne.

Ob im Schlussgedicht – eine Ode an die 50+1-jubilierende NFG – eine Verabschiedung von der Bühne beinhaltet war? Man weiss es nicht so genau, und tatsächlich wäre das ein herber Verlust für die Wättischwiiler Fasnacht. Die grossen Tambouren eröffneten mit viel Getöse und mit präzisen Trommelstreichen die zweite Hälfte, boten wiederum einen eindrücklichen Beweis ihres Könnens.
Die Wädi-Buezär mit charakteristisch-schrägem Gesang nahmen als letzte Schnitzelbankgruppe des Abends korrupte Fussballfunktionäre und Stadtangestellte oder auch reisende Stadträte auf die Schippe, oder drohten aufgrund der horrend hohen Mietpreise mit Wegzug. Mit ihrer Hymne zum maroden, im Hafen vor sich her dümpelnden MS Glärnisch lancierten die Büezär schliesslich den Fasnachtshit 2023: Zur Melodie von «Das alte Haus von Rocky Docky» wussten die Büezer etwa «öisem Schiff gaats no vill schlimmer als es schiint» oder «De Bug isch voll Wasser anstatt mit guetem Wii» – das Publikum klatschte und johlte begeistert mit!
Den musikalischen Schlusspunkt unter einen äusserst unterhaltsamen Abend setzte die letzte verbliebene Wädenswiler Guggenmusig: Die «Trubadix» konzertierte zuerst alleine auf der «Schniba»-Bühne, und schliesslich setzten sie zusammen mit den Tambouren zum Schlussfurioso an, bis die altehrwürdige Kulturhalle bebte und zitterte – fast so wie die MS Glärnisch.

Lebendige Beizenfasnacht

Die «Giigegugge» im «Leue» und «Eulalia» im Restaurant Gambrinus.

Neun Kleinformationen und Schnitzelbänkler zogen am 18. Februar durch acht Fasnachtsbeizen und gaben lustige, alternative, spannende und ungewohnte Klänge von sich. Das Kleinguggenfestival hatte für alle etwas dabei: Da war etwa die Stadtzürcher «Giigegugge», bereits in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts gegründet, die ebenso von Beiz zu Beiz zog, wie die in Wädenswil bestbekannten «Fleischvögel» oder die «Osso Guggo», «Eulalia», «Sturzenegger » und «Sumpfhüener». Auch «Di Vorige» aus Horgen wissen, wo die Musik spielt, und die «Söi-Affe» begeisterten erneut mit ihrem Schnitzelbank-Programm. Das «Duochlapf» überraschte mit einer Mischung aus jazzig-groovigen Trompetentönen und Trommelwirbeln, um nachher auf Gastwunsch das Volkslied «Gilberte de Courgenay» anzustimmen – beste Stimmung, beste Musik – es ist Fasnacht z Wättischwiil!

«Di Vorige» und «Fleischvögel» im «Rössli», das «Duochlapf» im «Nöihüüsli».
Vor dem Humor der Schnitzelbänkler ist niemand sicher

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen, Montag, 20. Februar 2023, Text Frank Speidel, Fotos: Mortiz Hager

Wädenswil und Horgen An den Schnitzelbankfesten der Schöneggler in Horgen und der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil sorgten lokale Geschichten aus dem vergangenen Jahr für Lacher.

Fasnächtler amüsieren sich über den Feuerlauf und Veganer

Auf der Bühne in der Kulturhalle Glärnisch steigt Rauch auf, und ein Mitglied der Fasnachtsgruppe Panzerknacker verbrennt sich fürchterlich die Füsse. Der misslungene Feuerlauf war am Freitag das Topthema an der Premiere des Schnitzelbankfests der Neuen Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil. Der Hintergrund: Letzten Sommer verletzten sich an einem Teamevent auf der Halbinsel Au Mitarbeitende eines Unternehmens bei einem Lauf über glühende Kohlen an den Füssen.
Rund 250 gut gelaunte Fasnächtler hat NFG-Präsident Christoph Lehmann kurz vorher begrüsst und nun das Wort den Panzerknackern übergeben. Sie sind für den roten Faden zuständig und kündigen die Auftritte an – wie jenen der Jungtambouren, die das Publikum mit wirbelnden Stöcken in Stimmung bringen.

Links: Rund 250 Gäste begrüsste NFG-Präsident Christoph Lehmann an dem Abend. Rechts: Mitreissende Rhythmen der Jungtambouren brachten das Publikum in Fasnachtsstimmung.

Dann nehmen die Luggebüesser den Feuerlauf wieder auf: mit einer Frau, die sich im Restaurant telefonisch erkundigt, warum es in der Au denn so fein nach Raclette riecht. Da müsse sie bei der Firma des Teamevents nachfragen, wird ihr gesagt. Auch der Anruf einer Klimaaktivistin beim Bauamt sorgt für Lacher. Festgeklebt habe sie sich, berichtet sie, auf der Passerelle an der Seestrasse in Wädenswil – einer ewigen Baustelle. Sie habe sich befreien wollen: «Doch dann kam der ganze Belag mit!»

Links: Die Panzerknacker führten durch das Programm. Rechts: Mit ausgedachten Telefonanrufen brachten die Luggebüesser das Publikum zum Lachen.

Beim Auftritt von Annekäthi Huuser waren die Panzerknacker als Sicherheitsbeauftragte im Einsatz.

Hallenbad als Eisfeld nutzen

Mit ohrwurmartigen Liedern heizen anschliessend die Söi-Affä ein. Sie singen über Christbäume, die mal hell erstrahlen oder wegen der Energiekrise dunkel bleiben. Die neue Benutzungsgebühr von 5 Franken in den Entsorgungsparks nehmen sie ebenfalls aufs Korn: «Für öppis zahlsch doch Stüüre, das wird ois bald scho z tüür.»
Auch Rentnerin Annekäthi Huuser und ihr Pfleger Gilbert bringen das Publikum zum Lachen. Anfangs sieht man die beiden jedoch gar nicht: Die Bühne ist dunkel. «Wir müssen Strom sparen», erklärt Huuser. Es wird doch noch hell, und die beiden philosophieren über die Vorteile von Energiesparmassnahmen. Sie sind sich einig: «Dreht man im Hallenbad die Temperatur ein weiteres Grad runter, kann man es als Eisfeld nutzen.»



Links: Söi-Affä wunderten sich über die Benutzungsgebühr in den Entsorgungsparks. Rechts: S’Annekäthi Huuser philosophierte mit ihrem Pfleger Gilbert über Energiesparmassnahmen.

Spritzige Schöneggler

Aber auch Horgen stand am Freitagabend ganz im Zeichen der Fasnacht: Nach zweijähriger, Corona-bedingter Pause traten die Schnitzelbank-Sänger Schöneggler erstmals wieder vor Publikum auf. Mit viel Elan und neuen Sängern präsentierten sich die Schöneggler optisch traditionell in Frack und Zylinder, inhaltlich spritzig und frech wie immer.
Über die Missgeschicke von Bürgerinnen und Bürgern, welche den Weg bis in die Schnitzelbank fanden, wird an dieser Stelle nicht allzu viel preisgegeben. Einige Themen sind den Schönegglern jedoch wie auf den Leib geschrieben: So rätseln sie offen darüber, wieso es einer einzelnen Person gelingen konnte, einen ganzen Gemeinderat aus der Fassung zu bringen und aus der Bahn zu werfen.

Neuer Karikaturist

Das Gendern ist für die Fasnächtler ebenso ein dankbares Thema wie die Erkenntnis, dass veganes Essen nicht immer glücklich macht. Wieso zwei ungarische Wasserballer ohne Ortskenntnisse den Mannschaftsbus des Schwimmclubs Horgen fahren müssen, erfährt das Publikum ebenfalls.
Erstmals verantwortlich für die gezeichneten Bilder ist Frank Thommen, nachdem Peter Curiger 60 Jahre lang als Schöneggler-Karikaturist im Einsatz stand. Thommen trat ein schweres Erbe an, löste die Aufgabe jedoch, denn die karikierten «Schnitzelbank-Opfer» sind allesamt sehr gut auf den Bildern zu erkennen.

Vom Schnitzelbankfest der NFG gibt es eine Reprise: am Freitag, 24. Februar, in der Kulturhalle Glärnisch in Wädenswil. Die Schöneggler treten am kommenden Fasnachtswochenende in verschiedenen Horgner Restaurants und im Schinzenhof-Saal auf. Der genaue Routenplan ist unter www.schoeneggler.ch zu erfahren.

Wättischwiler Fasnachtshistorie auf der Theaterbühne

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen, Freitag, 10. Februar 2023, Text Alec Nedic, Fotos: Manuela Matt

Einige Stangen Bier und zwei Fasnachtsfreunde mit einem Racheplan: Im Seesicht-Theater wird dieses Wochenende die närrische Gründungsgeschichte der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil auf der Theaterbühne inszeniert.

So wurde aus einer Bieridee das Wättischwiler Fasnachtsspektakel

Das Seesicht-Theater führt eine närrische Gründungsgeschichte auf.

Zwei Freunde mit geplatzten Krägen und je eine Stange Wädenswiler Bier: Viel mehr brauchte es zur Gründung einer neuen Fasnachtsgesellschaft nicht. Vor einem halben Jahrhundert beschloss Walter «Cheesy» Tessarolo mit seinem Fasnachtscompagnon Ennio Maspero, die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG) ins Leben zu rufen. Dies, nachdem ihnen vom Präsidenten der bisherigen Fasnachtsgesellschaft – einem Richterswiler – der Ausschluss von der Fasnacht angedroht worden war.
Wegen der Corona-Pandemie ein Jahr verspätet, schafft es die Entstehungsgeschichte der Wättischwiler Fasnächtler auf die lokale Bühne. Mitglieder der Theatergruppe «Bühne frei» inszenieren unter der Leitung von Thomas Lüdi die Geburtsstunde der Fasnachtsgesellschaft. Der Theaterleiter schlüpft dabei auch in die Rolle des Gründungsmitgliedes Cheesy Tessarolo.
«Bisher hatte ich ja nicht viel mit der Fasnacht am Hut», sagt Lüdi, der im Seesicht-Theater die letzten Vorbereitung für die Hauptprobe des Stücks trifft. Mit einem Seitenblick zu Cheesy Tessarolo fügt er schnell an: «Das hat sich nun aber geändert.» Thomas Lüdi schrieb das dreiaktige Theaterstück basierend auf Erzählungen und Erinnerungen des Alt-Fasnächtlers. «Wir setzten uns gemeinsam an einen Tisch, und ich weihte ihn in unsere Welt ein», erzählt Tessarolo.

Es war ein Racheakt

Die Geschichte der Neuen Fasnachtsgesellschaft begann im Jahr 1972 mit der Wädenswiler Kinderfasnacht und einer betrunkenen Gugge. Dass die närrischen Musikanten beim Umzug durch Wädenswil ordentlich angeheitert waren, stiess beim damaligen Organisator auf wenig Begeisterung. Nach einer heftigen Schelte im Restaurant Volkshaus, die Tessarolo und sein Kollege Ennio Maspero über sich ergehen liessen, stürmten die beiden wutentbrannt aus dem Gasthaus. Nun hiess es, einen Schlachtplan zu schmieden, um es dem «unverschämten Richterswiler» heimzuzahlen. An dieser Stelle startet der erste Akt des Theaters.
An hinterlistigen Ideen, um sich am «Turnliibler», wie Cheesy Tessarolo den Richterswiler bezeichnet, zu rächen, mangelte es den Jungfasnächtlern nicht. Doch weder ein Anschlag mit Tonnen von Konfetti noch ein Fasnachtsumzug in die entgegengesetzte Richtung vermochten die beiden zu überzeugen. Etwas Gewichtigeres musste her: «Mir gründet ä nöi Fasnachtsgsellschaft », lautete nach einigen weiteren Bieren der definitive Entscheid.
Aus der Bieridee wurde innert 50 Jahren ein traditioneller Wädenswiler Festanlass, der bis heute Jung und Alt begeistert. 99 Wättischwiler Fasnachtsgruppen und über 50 Schnitzelbankgruppen entstanden im Laufe der Zeit.
Die Voraussetzungen für eine fünfte Jahreszeit ohne Einschränkungen und in präpandemischen Ausmassen wären in diesem Jahr gegeben. In Tat und Wahrheit schrumpft die Begeisterung für die Fasnacht in der Region aber immer weiter. Nach der Auflösung der langjährigen Gugge Wadin Schränzer verbleibt in Wädenswil nur noch die Gruppe Trubadix. Dies sei ein herber Schlag für die Fasnacht, meint Tessarolo. «Nur noch wenige engagieren sich, erscheinen regelmässig zu Guggenproben oder basteln Grinde.» Das Feuer drohe zu erlöschen, befürchtet er.

Bei einigen Gläsern Wädenswiler Bier wurde die Neue Fasnachtsgesellschaft gegründet.

Jungfasnächtler gesucht

Das Fasnachtstheater ist somit gleichzeitig ein Tribut an die Wättischwiler Fasnacht, soll aber auch neue Köpfe begeistern. Damit diese auch weitere 50 Jahre Bestand hat, brauche es wieder mehr junge Fasnachtsbegeisterte, die auch mal «was selbst in die Hand nehmen», wie es das Gründungsmitglied der Neuen Fasnachtsgesellschaft ausdrückt. Dass die Geschichte der Fasnachtsgesellschaft nun als Theater mit ihm selbst in der Hauptrolle aufgeführt wird, ehrt Tessarolo, wie er selbst sagt. Ganz wohl sei ihm dabei aber nicht. Er schmunzelt: «Als ich mir das Stück zum ersten Mal ansah, wirkte es auf mich wie eine Retrospektive. Ich hoffe aber, dass es mit der Fasnacht noch nicht so schnell vorbei ist.»

Das Fasnachtstheater «Dänn machets mir halt sälber» wird im Seesicht-Theater aufgeführt. Freitag, 20 Uhr; Samstag, 19.30 Uhr; Sonntag, 15 Uhr. Infos und Vorverkauf unter seesichttheater.ch

Bald sind am Zürichsee die Narren los

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen, Mittwoch, 2. Februar 2023, Text Francesca Prader, Archivfoto: Patrick Gutenberg


Konfetti, Guggen und Papierschlangen Nach drei Jahren Pandemie können Fasnächtlerinnen und Fasnächtler die fünfte Jahreszeit wieder wie gewohnt geniessen.

Der Februar ist der Fasnächtlerinnen und Fasnächtler liebster Monat. Nachdem die Corona-Pandemie dem närrischen Treiben schweizweit einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ist die Durststrecke ohne oder mit reduzierter Fasnacht nun zu Ende. Auch am Zürichsee stehen die Zeichen auf Konfetti, Papierschlangen und Guggenmusik. Hier eine (unvollständige) Auswahl an Fasnachtsevents in der Region:

— Ein verspätetes Jubiläum in Wädenswil

Schon am kommenden Samstag legt die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil im Restaurant Nöihüüsli mit dem traditionellen Stapellauf für den «Anlüger vom Zürichsee» los. Natürlich dürfen auch die Schnitzelbankfeste (17. Und 24. Februar), die Beizenfasnacht (18. Februar) und der grosse Fasnachtsumzug am letzten Sonntag im Februar nicht fehlen.
Doch ganz wie jedes Jahr wird die Wädenswiler Fasnacht 2023 nicht sein. Schliesslich gibt es ein Jubiläum nachzufeiern: 50 Jahre NFG Wädenswil hätten letztes Jahr zelebriert werden sollen. Wegen der Pandemie mussten alle Jubiläumsveranstaltungen verschoben werden. Doch Fasnächtler lassen sich ein Fest nicht nehmen und feiern heuer kurzerhand 50+1 Jahr NFG Wädenswil. Der erste nachzuholende Jubiläumsanlass – das «Filetstück der Jubiläumsveranstaltungen», wie die Fasnachtsgesellschaft schreibt – ist das Wädi Pipes n’ Drums und bringt am Samstag mit der Zurich Caledonian Pipe Band einen Hauch Schottland in die Sporthalle Glärnisch. Nicht fehlen dürfen an diesem Anlass die Tambouren Wädenswil, der Chor der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil sowie die hiesige Sopranistin Selina Schiesser. Ebenfalls mit von der Partie ist die Tanzgruppe Bewegung und Begegnung. Am Samstag, 26. Februar, erreicht die Wädenswiler Fasnacht mit dem grossen Umzug durch das Dorf ihren Höhepunkt.

2018 war die Welt noch in Ordnung, und es wurde gefasnächtelt, was das Zeug hält. Ende Monat findet nun erstmals nach der Pandemie wieder eine normale Fasnacht statt.

— Grosse Vorfreude in Horgen

Das Horgner Fasnachtskomitee zählt bereits die Sekunden, bis es losgeht. Vom 23. bis 27. Februar führt im Bezirkshauptort kein Weg an der Fasnacht vorbei. Bis zum grossen Umzug am 26. Februar (zeitgleich wie jener in Wädenswil) braucht es zwar noch ein bisschen Geduld, doch schon ab dem 17. Februar sind die Schöneggler mit ihren Schnitzelbänken in vielen Horgner Restaurants unterwegs.
Neben der insgesamt an sieben Tagen stattfindenden Beizenfasnacht bietet das Horgner Programm allerhand fasnächtliche Highlights. So zum Beispiel die «Schlagerparty bi de Glüehwürm und Narrenprinzen» am Freitag, 24. Februar, im Schinzenhof oder der Schöneggler Maskenball tags darauf.
Für die kleinen Fasnächtlerinnen und Fasnächtler bieten die närrischen Tage in Horgen mit dem Kinderwagenrennen am 25. Februar auf dem Dorfplatz und dem Kindermaskenball am 27. Februar die üblichen Programmpunkte. Nicht zu vergessen ist selbstverständlich das Wurstfischen der Neudörfler vor dem Kindermaskenball.

— Eine Premiere in Samstagern

Auch in Richterswil wird die Fasnacht grossgeschrieben: Am Samstag, 11. Februar, fällt der  Startschuss mit dem «Bockabig », wie die Fasnachts-Warmup-Party genannt wird. In verschiedenen Lokalen, darunter das Bistro Levi, das National oder das Rondell, kann das verkleidete Tanzbein geschwungen werden.
In Samstagern findet gleichentags die Kinderfasnacht der Bergföhn-Clique statt, an der jedes Jahr 130 bis 160 Kinder mit ihren selbst gemachten Masken teilnehmen. Begleitet wird der Umzug von den Zürisee-Häxe und den Mülitobelchroser. Zum ersten Mal mit dabei sind Trubadix und der Fasnachtswagen der Bergföhn-Clique. Im Anschluss an den Umzug findet der Kindermaskenball statt.
Vom 24.bis26.Februar ist Richterswiler Beizen- und Kinderfasnacht geplant. Das genaue Programm war zum Zeitpunkt der Publikation dieses Texts noch nicht auf der Webseite der Zürisee-Häxe aufgeschaltet.


— Fasnacht dauert bis im März

Zu den Gemeinden mit Fasnachtstradition im Bezirk Meilen gehören beispielsweise die Gemeinden Uetikon und Stäfa.
Die Uetiker Fasnacht findet vom 24. bis 26. Februar mit Kinderumzug, Party und Schnitzelbänken statt. Der Kinderumzug mit anschliessender Kinderdisco und Maskenprämierung ist für den 24. März auf dem Schulhausareal geplant. Ganz wie immer wird die erste post-pandemische Fasnacht in Uetikon jedoch nicht. Die Beizenfasnacht findet nicht mehr statt, und die Cliquen der Baditüüfel und der Uetiker Säcke haben ihre Instrumente inzwischen an den Nagel gehängt.
In der Gemeinde Stäfa organisiert die Laliburger Fasnachtszunft am Samstag, 4. März eine Kinderfasnacht mit Maskenball und Guggen am Nachmittag. Am Abend findet der Maskenball für die Erwachsenen statt. Bis um 2 Uhr in der Früh können die Fasnachtsbegeisterten zu Guggen und DJ das Tanzbein schwingen. Ort des Geschehens ist erstmals das Kulturhaus Rössli und nicht wie bis anhin die Turnhalle Kirchbühl.

Selina Schiesser am Wädi Pipes n’ Drums

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 01/23 (128), Text Ingrid Eva Liedtke Bild: zvg

Am 4. Februar findet nun das Wädi Pipes n’ Drums statt. Schon für letztes Jahr als eine Veranstaltung zum Jubiläum der Neuen Fasnachtsgesellschaft geplant, musste der Event damals aus pandemischen Gründen verschoben werden. Auch der Auftritt der Wädenswiler Sopranistin Selina Schiesser fiel damit ins Wasser. Nun wird das Ereignis nachgeholt.

Von einem Ereignis kann man wohl sprechen, da sich das Pipes n’ Drums – wie angekündigt – die Tattoos von Basel oder Edinburgh zum Vorbild nimmt. Die Atmosphäre dieser Anlässe soll sehr besonders sein und eine «unwiderstehliche » Faszination haben: Dudelsackklänge, Trommelwirbel und Tänze rufen bei den Zuschauerinnen Hühnerhaut und wohliges Schaudern hervor, wird prophezeit.

Gut vorbereitet
Auf den 2022 geplanten Anlass hatte sich Selina Schiesser lange und gut vorbereitet, denn es wäre für sie ein ausserordentlicher Auftritt gewesen. Sie sagt, sie sei schon sehr traurig gewesen, als alles abgesagt wurde.
«Natürlich hatte man damit rechnen müssen. Trotzdem war ich dann natürlich enttäuscht. Ich habe mich sehr auf diese Gelegenheit gefreut, die erste öffentlich und in diesem grossen Rahmen aufzutreten. Für mich war aber relevant, dass der Event nachgeholt wird, und das war eigentlich von Anfang an beabsichtigt. So konnte ich einigermassen gut mit der Absage umgehen.»
Trotzdem muss die Vorbereitung nochmals getan werden. Selina Schiesser hat sich auf ihren Auftritt im vergangenen Jahr gut vorbereitetet, wie sie das immer tut. Nun muss sie ihre Stücke nochmals üben, nochmals daran arbeiten, um für ihren Auftritt fit zu sein.
«Ich hatte vor Weihnachten zwei, drei Auftritte. So bin ich schon gut gestartet. Jetzt folgt eine Woche, in der ich sehr engagiert in meinem Studium bin. Ich muss Prüfungen ablegen.» Selina Schiesser studiert Jus. «Nachher bleibt mir noch Zeit, um zu üben, mich vorzubereiten, was konkret heisst, meine Texte auswendig zu lernen. Das ist aber alles mit einer anderen Leichtigkeit verbunden als das Lernen für die Prüfungen. Es macht mir viel Freude und Spass, Liedtexte einzustudieren – mehr, als fürs Studium zu pauken.»
Es scheint, also ob das Rezept «etwas Künstlerisches und etwas Schulisches», also etwas für den Verstand und etwas für das Herz immer noch Schiessers Lebensmotto ist (siehe Porträt in der Dezember-Ausgabe des Wädenswiler Anzeigers 2021).
«Ja, es hat immer noch beides Platz, aber manchmal nimmt das eine überhand. Nun freue ich mich darauf, dass bald meine Herzensangelegenheit, die Musik, mit dem Singen mehr Platz bekommt.» Am 4. Februar nun wird ein Hauch Schottland durch Wädenswil wehen.

Der Auftritt, die Musiker
Die Zurich Caledonian Pipe Band wird dafür sorgen. Die Tambouren von Wädenswil stellen die Trommler, die singenden Kochzöifter der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil, haben auch eine Darbietung einstudiert, und schliesslich ist da der Life Act, die Sopranistin Selina Schiesser, die von Ralph Peter am Keyboard und von Christian Enzler mit der Geige begleitet wird. Schiessers Programm wird dasselbe sein, wie letztes Jahr geplant: Alle Songs drehen sich um das Thema Pipes und Schottland.
Die einzige Änderung besteht in einem Musikerwechsel. «Eigentlich wollte mich eine gute Kollegin an der Geige begleiten. Doch sie musste absagen. Sie spielt in einem grossen Orchester, das an diesem Abend einen Auftritt im Kultur- und Kongresszentrum Luzern bestreitet. Da musste sie natürlich dabeisein. Ersetzt wird sie durch Christian Enzler. Er ist nicht nur Geiger, sondern auch Organist. Unsere Zusammenarbeit gestaltete sich sehr gut. Wir haben schon einmal zusammengearbeitet, bei einer Hochzeit. So lief die erste Probe reibungslos, wir haben uns sehr gut verstanden. Dies gilt auch für Ralf Peter, der das Keyboard spielt und den Zunftchor leitet. Wir konnten sofort zusammen Musik machen. Dass es fliesst zwischen uns, das wird sicher auch für das Publikum so spürbar sein.»

Eine Ehre, Spannung und Entspannung
Jetzt doch noch auftreten zu können, bedeutet der jungen Künstlerin viel. Es ist eine Ehre, wie sie sagt, verbunden mit viel Freude, darüber dass sie immer noch dabei sein kann, auch dass der Anlass im gleichen Rahmen durchgeführt wird.
Sie sagt: «Ich empfinde auch eine gewisse Ehrfurcht, weil vielleicht die Erwartungshaltung gestiegen ist. Für die Leute soll es sich lohnen, dass sie jetzt, nach der Verschiebung, doch noch kommen. Es muss etwas geboten werden. Ich habe sowieso immer hohe Erwartungen an mich, und die Hoffnung, dass ich mir selber gerecht werde, aber auch, dass ich die Erwartungen von aussen erfüllen kann.»
Für einen öffentlichen Auftritt benötigt eine Künstlerin wohl diese Spannung und ein hohes Mass an Konzentration, aber dann, später auch die Entspannung – möglichst alles im richtigen Moment. Schiesser lacht: «Ja, und auch eine gewisse Überwindung! Es werden doch einige Leute da sein.»

Wie geht es einer Kulturschaffenden nach Corona?
Man kommt nicht umhin, sich die Frage zu stellen, wie es einer Kulturschaffenden nach dieser schwierigen Corona-Zeit geht, während der der Kulturbetrieb vollständig zum Erliegen gekommen ist. Selina Schiesser empfindet die Frage als schwierig zu beantworten. Viele hätten wieder neu Fuss fassen müssen. «Meine Karriere kam ins Rollen, stockte dann – und dies wiederholt. Es ist für mich schwierig, eine Meinung zu äussern, weil ich das Singen eher als Hobby betreibe und nicht aus finanziellen Gründen den Engagements hinterherrennen muss. Für die Künstler, die davon leben müssen, war es sicher eine sehr schwierige Zeit. Es ist zu hoffen, dass es durch den Umstand, dass es lange schwierig oder unmöglich war, an Anlässen teilzunehmen, jetzt einen Aufwärtsboom gibt. Ich merke es bei mir, dass ich wieder viel Lust darauf habe an Konzerte und kulturelle Anlässe zu gehen. Die Leute sind hungrig, zum Teil vielleicht vorsichtiger, aber wir Jungen wollen jetzt einfach wieder raus, raus raus!»

Zukunftspläne?
Was die Herzensangelegenheit, den Gesang, angeht, will die junge Sängerin offenbleiben, schauen, was passiert, was sich ihr anbietet. «Wenn im Frühjahr wieder vermehrt geheiratet wird, sänge ich gerne wieder auf Hochzeiten. Natürlich würde es mich freuen, wenn aus diesem Auftritt am Pipes n’Drums neue Projekte und Angebote entstehen würden. Aber ich will keine grossen Erwartungen daran hängen und diesen Abend vor allem einfach geniessen. Und natürlich hoffe ich, dass das Publikum dies auch tut!»
Nun bleibt zu hoffen, dass nicht allzu viele Leute zum Skifahren in den Bergen sind, sondern am 4. Februar in die Sporthalle Glärnisch kommen, wenn das Wädi Pipes n’ Drums Schottland nach Wädenswil bringen.

Wädi Pipes n‘ Drums: Samstag, 4. Februar 2023, Sporthalle Glärnisch. Türöffnung 18.00 Uhr / Konzertbeginn 19.00 Uhr. Kulinarikangebot auf dem Areal. Mitwirkende: Zurich Caledonian Pipe Band, Tambouren Wädenswil, Selina Schiesser mit Ralph Peter und Christian Enzler, Tanzgruppe Bewegung & Begegnung, Chor Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil. Unbedingt Vorverkauf im PaBa-Markt im Einkaufszentrum «di alt Fabrik» benutzen! Ticketpreise: Tribüne CHF 35 / Galerie Sitzplatz CHF 25 / Galerie Stehplatz CHF 15.

Die gescheiterte Feuerlaufübung auf der Au ist auf der Fasnachtsplakette verewigt

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 01/23 (128), Text & Bilder: Stefan Baumgartner

Die Plakettenvernissage der Neuen Fasnachtsgesellschaft zieht immer mehr «Gwundrige» an: So versammelte sich im Hinterhof des Einkaufszentrums «di alt Fabrik» eine stattliche Menschentraube, um der Enthüllung des diesjährigen Plakettensujets beizuwohnen. So wissen jetzt alle: «Chole isch zum Heize daa, drüberlaufe söttisch bliibe laa».

Das diesjährige Sujet, das auf den Bronze-, Silber- und Goldplaketten der Wädenswiler Fasnacht 2023 zu sehen ist, nimmt Bezug auf den Vorfall von Mitte Juni 2022, als der Werbevermarkter Goldbach, Teil der TX Group (zu der diese Zeitung nicht gehört), ein gemeinsames Feuerlaufen als Teambuilding-Event veranstaltete. Über 30 Event-Teilnehmer hatten sich bei der Feuer-Feier auf der Halbinsel Au die Füsse verbrannt, nachdem sie über glühende Kohlen gelaufen waren. Der verunglückte Anlass machte international Schlagzeilen.

Doch der von der Horgner Formation «Di Vorige» umrahmte Anlass zeigte nicht nur das von einer kleinen Findungskommission ausgewählte Sujet, es zeigte auch einige Vorfälle und Begebenheiten, die nicht minder lustig oder erwähnenswert gewesen wären (und die bestimmt auch in der «halbamtlichen» NFG-Postille «Anlüger vom Zürichsee» Eingang finden werden). So besagte das erste der nicht in die Kränze genommene Sujet: «Wättischwil hilft Jungunternehmer, wänns ganz am Aafang sind. Chuum müends Schtüüre zaale, nämeds de blind.» Auch die Erklärung folgte: Im Oktober wurde bekannt, dass aus Numab, einst ein Biotech-Startup, nun ein pharmazeutisches Unternehmen mit 70 Mitarbeitenden geworden ist. Nun verlässt das Unternehmen Wädenswil und richtet seine Labore und Büros neu in Horgen auf dem Dow-Areal ein. Für das Unternehmen und die Gründerorganisation «grow» ein Erfolg, für die Stadt Wädenswil ein Verlust. Auch nicht auf die Plakette geschafft hat es das Geisterschiff MS Glärnisch, das seit Jahren vor dem Seeplatz vor sich her dümpelt. Das Wässern des Eidmattrasens im Hitzesommer 22 im Wissen, dass der Rasen bald für die Gewerbeausstellung gebraucht wird, verursachte nicht nur bei Fasnächtlern Kopfschütteln. Eine verschwundene Schnitzelbeiz und die Kommunikationsfähigkeiten der Stadt waren ebenso nicht plaketten-würdig, brachten am launigen Abend aber trotzdem einige Lacher.
Schliesslich blieb nur noch die Enthüllung des eingangs erwähnten Feuerlauf-Sujets, das von den Anwesenden mit Applaus aufgenommen wurde. Dem mittlerweile etablierten Anlass wäre künftig eine etwas würdigere Kulisse zu wünschen.

«Di Vorige» umrahmten den Anlass musikalisch.

Anlüger

Ab dem 4. Februar ist auch die Wädenswiler Fasnachtszeitung, das «halbamtliche und möglichst schräge Publikationsorgan der NFG», wieder im Verkauf an diversen Verkaufsstellen in Wädenswil und auch Richterswil. Der «Gemeine Anlüger vom Zürichsee» wird jährlich etwa 1000 Mal verkauft und nimmt «Geschehenes und lieber Ungeschehenes» aufs Korn. In der Ausgabe 2023 erfahren Leserinnen und Leser zum Beispiel, was genau der tiefere Grund der neuen Wegführung vor dem Strandbad in der Rietliau ist. Auch Blicke nach links und rechts dem Zürichsee entlang, zu den «Turnliiblern» und «Schwanenhälslern», dürfen im «Anlüger» nie fehlen.

Fasnächtler hieven den missglückten Feuerlauf auf ihre Plakette

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Samstag, 7. Januar 2023 Text Daniela Haag, Foto Moritz Hager

Der Startschuss zur Fasnachtssaison ist mit der Plakettenvernissage am Freitagabend gefallen.

Die Missgeschicke und Malheurs des vergangenen Jahres sind der Stoff, aus dem die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler ihre Verse und Sujets kreieren. Ganz nach dem Prinzip «Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen » hat die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil denn auch ihre aktuelle Plakette gestaltet. Sie zeigt den traditionellen Plaketten-Clown mit Brandblasen an den Füssen.
Hintergrund für das Sujet ist ein Teamevent eines Unternehmens mit Hauptsitz in Küsnacht auf der Halbinsel Au. Bei diesem haben sich zahlreiche Mitarbeitende bei einem Lauf über glühende Kohlen die Füsse verbrannt und mussten ärztlich behandelt werden. Beschriftet ist die Plakette mit dem Vers «Chole isch zum Heize daa – Drüberlaufe söttisch bliibe laa». Die Plakettenvernissage musikalisch begleitet haben «Die Vorige» aus Horgen.

Der missglückte Feuerlauf hat sich gegen diverse andere Themen durchgesetzt. Diese liess NFG-Präsident Christoph Lehmann Revue passieren. Zur Auswahl standen unter anderem der Wegzug des Grow-Unternehmens Numab nach Horgen, das Geister-Restaurantschiff MS Glärnisch oder die Kritik an der Kommunikation der Stadt trotz Digitalisierung.
Die Enthüllung der Plakette macht den Auftakt zur närrischen Zeit. Dieses Jahr steht nebst dem Schnitzelbankfest, den Umzügen und anderen traditionellen Events auch ein Fasnachts-Theater auf dem Programm.

Wädi Pipes n' Drums: Schottland kommt nach Wädenswil

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 12/22 (127), Text Stefan Baumgartner

Mit einem Jahr Verspätung geht am 4. Februar 2023 das Wädi Pipes nDrums über die Bühne. Dudelsackklänge, Trommelwirbel und Tanz werden in der Sporthalle Glärnisch in einem farbenfrohen Spektakel zu sehen sein. Ab sofort ist der Vorverkauf offen.

Der Anlass war im ablaufenden Jahr 2022 als Filetstück der Jubiläumsveranstaltungen der Neuen Fasnachtsgesellschaft gedacht. Doch wie so viele Veranstaltungen musste auch dieses Highlight nicht abgesagt, aber zumindest verschoben werden. Am 4. Februar des kommenden Jahres ist nun alles bereit für diese einmalige Aufführung.
Wer schon mal an einem Tattoo, zum Beispiel in Basel oder beim Original auf der Esplanade des Edinburgh Castle war, kennt die besondere Atmosphäre, die Dudelsackklänge, Trommelwirbel und die anmutigen Tänze bewirken: Hühnerhaut, wohliges Schaudern und eine unwiderstehliche Faszination.

Ein Hauch Schottland

Diese Atmosphäre wird nun nach Wädenswil geholt. Dafür sorgt die Zurich Caledonian Pipe Band. Unter dem Motto «Letʼs pipe and drum and make People happy» freut sich diese Formation das Publikum musikalisch zu verwöhnen und einen Hauch Schottland verspüren zu lassen. Die Zurich Caledonian Pipe Band entstand im Jahr 2007 in Gockhausen, heute sind über 20 aktive Musiker in der Band.
Die Tambouren Wädenswil vorzustellen, wäre Wasser in der Zürichsee getragen, überzeugen die Trommler doch schweizweit mit ihrem Können und sind auch fester Bestandteil der Wädenswiler Fasnacht.
Ebenfalls einen Auftritt hat der Chor der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil – hier darf man besonders gespannt sein, was die singenden Kochzöifter zu diesem Anlass einstudiert haben. Fürs Auge gedacht sind die Einlagen der Tanzgruppe Bewegung & Begegnung – auch solches darf nicht fehlen. Und schliesslich wird die einheimische Sopranistin Selina Schiesser – unterstützt von Ralph Peter und Christian Enzler – für den gesanglichen Rahmen sorgen. Schottland in Wädenswil – ein Anlass, den man sich nicht entgehen lassen darf!

Wädi Pipes n‘ Drums: Samstag, 4. Februar 2023, Sporthalle Glärnisch.
Türöffnung 18.00 Uhr / Konzertbeginn 19.00 Uhr Kulinarikangebot auf dem Areal.
Mitwirkende: Zurich Caledonian Pipe Band, Tambouren Wädenswil, Selina Schiesser mit Ralph Peter und Christian Enzler, Tanzgruppe Bewegung & Begegnung, Chor Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil.
Unbedingt Vorverkauf ab 16. Dezember 2022 im PaBa-Markt im Einkaufszentrum «di alt Fabrik» benutzen! Ticketpreise: Tribüne CHF 35 / Galerie Sitzplatz CHF 25, Galerie Stehplatz CHF 15.

Medien Archiv

Wädenswil feierte Fasnacht und die nfg!

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 03/22 (118), Text & Bilder: Stefan Baumgartner

Man weiss es: Es wäre alles angerichtet gewesen für eine tolle fünfte Jahreszeit, die vom 6. Januar bis zum 7. März gedauert hätte. Mit dem 50-Jahr-Jubiläum der Neuen Fasnachtsgesellschaft, die seit 1972 für die funktionierende Organisation verantwortlich ist, war auch der Anlass und Rahmen gegeben. Ein weiteres Kirchenkonzert mit Guggesound hätte in der reformierten Kirche über die Bühne gehen sollen, erstmals wäre ein «Pipes n’Drums», ein Tattooähnlicher Indooranlass, in der Glärnisch-Sporthalle über die Bühne gegangen. Hätte, hätte … auch die Schnitzelbankfeste und der Nacht- wie der Grosse Umzug fielen noch der Pandemie zum Opfer. Durchgeführt und bestens besucht war dann aber die Beizenfasnacht vom 26. Februar, das in den verschiedenen Beizen abgehaltene Kleinguggenfestival. An jenem Wochenende wie auch am Fasnachts-Hauptwochenende schickte die Kinter-Clique die Fasnächtler auf den Kinter-Trail, eine unterhaltsame Schnitzeljagd quer durchs Dorf. Der Anlass war schon vor einem Jahr geplant gewesen, wurde dann aber kurzfristig abgesagt. Und am Fasnachts-Hauptwochenende vom Freitag, 4. März, bis Montag, 7. März, liess es Wädenswil dann richtig krachen: Da war Party in der Konfetti-Bar und auf dem oberen Eidmattplatz, da waren Guggenkonzerte in der Türgass, dem Lindenplatz und auf der Piazza des Einkaufszentrums «di alt Fabrik». Am Sonntag spielte das Wadin-Sextett in der Kulturhalle auf, und man traf sich im Leue oder Rössli, im Brauhuus oder auf dem Dorfpüggel-Wagen. Der Montag gehört traditionell den Kindern, und dieses Jahr freuten sich wohl noch mehr Kinder und Eltern auf den Kinderumzug. So bewegte sich nach dem Startböller ein über 200 Meter langer bunter Tatzelwurm auf einer verkürzten Route durchs Dorf hin zum Glärnisch, wo der Kindermaskenball mit Maskenprämierung für einmal der Höhepunkt der Wädi-Fasnacht war. Die Fasnacht, Ausgabe 2022, gehörte diesmal ganz den Wädenswilerinnen und Wädenswilern, den Bööggen und dem zahlreichen Fasnachtsnachwuchs.

Schönenberger Fasnachtsgrüppli an der Wättischwiler Fasnacht

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 03/22 (118), Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke

Auch dieses Jahr brannte die Fasnacht eher auf kleiner Flamme. Doch immerhin fand sie statt, und die Schönenberger Fasnachtsfrauen liessen sich nicht vom Feiern abhalten. Als «Bunti Vögel» zogen sie durch Strassen und Beizen, auf der Suche nach Fasnachtsstimmung.

Die diesjährige Fasnacht fand nur auf Sparflamme statt. Coronabedingt wurde das Schnitzelbankfest und die Umzüge abgesagt. Diese Massnahmen wurden noch vor der allgemeinen Öffnung und der Aufhebung der meisten Massnahmen, beschlossen.
Das Schönenberger Fasnachtsgrüppli, bestehend aus Marta Dreier, Anita Barberio, Nicolle Vassella und Nadja Dougan, war an verschiedenen Tagen unterwegs. Endlich wieder Fasnacht! Das wollte man sich nicht entgehen lassen.
«An die Beizenfasnacht am Freitag geht man nicht verkleidet», sagt Nadja Dougan. «Das war schön und lustig», weiss Nadja zu berichten. Die Woche darauf sei nicht viel los gewesen. In den Strassen nur ein paar verkleidete Bööggli.
Marta Dreier fühlte sich anfangs etwas verunsichert. «Darf ich überhaupt wieder feiern nach diesen zwei schwierigen Jahren? Ist es noch zu früh?», hat sie sich gefragt. «Doch ich habe mich dafür entschieden. Wir hatten es sehr schön, zusammen als Gruppe. Das war eigentlich das Wichtigste.
Am Samstag waren wir dann als ‹Bunti Vögel› verkleidet unterwegs, und das Erleben war sehr unterschiedlich. Die Lokale waren teilweise fast leer und dann wieder sehr gut besucht. Die Stimmung war gut, jedoch durch die wenigen Fasnächtler nicht berauschend. Trotzdem empfand ich es als sehr wohltuend, wieder etwas Gelassenheit zu spüren.» Anita bestätigt: «Wir haben es als Grüppli immer gut. Aber es war schon so, dass wenige in unserem Alter unterwegs waren, auch wenig Musikgruppen, wenig von denen, die man sonst so trifft. Das war schon schade, denn dieses Erkennen, das ‹Hallo› und das gemeinsame Weiterziehen machen die Stimmung aus. Auf dem Platz vor dem Eidmatt-Schulhaus hatten die Jungen ein Fest rund um einen Bauwagen. Da schauten wir kurz vorbei. Es war eine gute Stimmung. Sonst war die ganze Fasnacht ein wenig verhalten. Natürlich fehlte der Schmidhof, und auch im Nöihüsli war es nicht wie sonst. Ob es mit dem Wirtewechsel zu tun hat oder mit Corona, weiss ich nicht. Vielleicht war der Grund auch der, dass wir relativ früh gegangen sind. Aber es ist immer schön als Grüppli unterwegs zu sein. Wir haben immer unseren Spass.»
Nicole Vassella spricht von einer guten Organisation der nfg, aber auch davon, dass auch ihr die «Alten Hasen» gefehlt haben.

Fasnachtskoryphäen in der Konfetti-Bar

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 02/22 (117), Text & Bild: Stefan Baumgartner

Zum zweiten Mal nach dem Start 2020 und dem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr übernimmt Sir Colin wieder die NFG-Fasnachtsbar im Haus zur Sonne – das legendäre «Konfetti». Am 23. Februar eröffnete die Bar und gab so auch den Startschuss in die närrischen Tage in Wädenswil. Engin Colin Kilic, bestens bekannt unter seinem DJ-Namen Sir Colin und auch Betreiber der Studio Bar, freut sich auf die kommenden Tage: «Wir feiern das NFG-Jubiläum kräftig mit». Tatsächlich ist die Bar – ähnlich wie sein Game-Room in der Studio Bar – dekoriert mit Porträts von Personen, die die Wättischwiler Fasnacht prägten. Anstatt Bruce Springsteen also Ennio Maspero, anstatt «Queen» die Guggenmusig Trubadix. Wen findet man alles auf den grossformatigen Postern? «Das wird nicht verraten – selber vorbeikommen und staunen ist angesagt», sagt der DJ.

Offen ist die Bar jeweils ab sofort:
23.2./24.2. 17–24 h; 25.2. 17–02 h, 26.2. 17–04 h, 2.3./3.3. 17–24 h, 4.3. 17–? H, 5.3./6.3. 14–? H, 7.3. 14–24 h.
Konfetti-Bar, Haus zur Sonne, Schönenbergstrasse 4, Wädenswil

Frisch gedruckt ist halb gekauft

Wer kennt ihn nicht, den gemeinen Anlüger vom Zürichsee! Auch dieses Jahr kann man die begehrte Fasnachts-Zeitung der nfg für fünf Franken erstehen und sich köstlich ab den träfen Artikeln amüsieren. Wer wissen will, was in den letzten Monaten Verrücktes und Entrücktes passiert ist, dem sei diese Lektüre sehr ans Herz gelegt. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Agroscope zurück nach Wättischwil kommt oder dass die hiesige Füürweer ein hauseigenes Übungsgelände hat? Natürlich wurden auch unsere Stadträte mit Argus-Augen beobachtet und jeder Handstreich kritisch dokumentiert. Sie werden staunen, was in letzter Zeit alles in und um Wädenswil passiert ist! Zusätzlich ausgestattet mit vielen passenden Illustrationen und lustigen Inseraten der letzten Jahrzehnte, macht das Blatt etwas her und ist jeden Stutz wert! (wa)

Was läuft jetzt wann wo an der Fasnacht?
Quelle: Wädenswiler Anzeiger 02/22 (117), Text & Bild: Stefan Baumgartner

Die Wättischwiler Jubiläumsfasnacht bewegt sich im dauernden Wechsel zwischen «alles absagen» und «alles durchführen», ganz so wie auch das Coronapendel des Bundesrates ausschlägt. Wie ist aber nun der aktuelle Planungsstand?
Noch im Herbst waren die Verantwortlichen zuversichtlich, praktisch alle Veranstaltungen unter den entsprechenden Auflagen durchführen zu können. Je näher der Winter und die Festtage kamen, umso mehr wendete sich das Blatt. Musiker und Musikanten durften nicht mehr oder nur unter erschwerten Bedingungen proben, was zu Absagen führte. So mussten Ende des vergangenen Jahres zwei Höhepunkte – das Pipes n’Drums in der Glärnisch-Sporthalle sowie das Kirchenkonzert mit Organist Wolfgang Sieber und den Luzerner Wäsmali-Chatze auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die beliebten Schnitzelbankfeste wurden ebenso wenig später abgesagt. Und bald war auch klar, dass die Umzüge nicht in der geplanten Form durchgeführt werden können. Damit wurde viel Arbeit – einerseits von der organisierenden Neuen Fasnachtsgesellschaft, aber auch von den unzähligen Mitwirkenden, sei’s an den geplanten Festakten, an den Schnitzelbankfesten oder an den Umzügen – vernichtet. Arbeit, die auch nicht einfach wieder hergestellt werden kann, nachdem nun der Bundesrat praktisch alle Massnahmen aufgehoben hat.
Stand heute eröffnet am 23. Februar die Konfetti-Bar im «Haus zur Sonne» an der Schönenbergstrasse. Der eigentliche Auftakt der Vorfasnachtswoche findet am Samstag, 26. Februar, mit der Beizenfasnacht in den beteiligten Restaurants statt: Fünf Kleinguggenmusigen, eine Gesangsformation sowie die einheimischen Tambouren rotieren durchs Dorf und geben Konzerte vor oder jetzt sogar allenfalls wieder in den Beizen.

Das Hauptwochenende vom 5./6./7.3.

Der Samstag gehört traditionell den Guggenmusigen. Auf der unteren Türgass sowie auf der Piazza des Einkaufszentrums «di alt Fabrik» spielen mehrere Guggenmusigen aus der ganzen Deutschschweiz, nebst den einheimischen Trubadix auch zum Beispiel die Höhläguugger aus Vitznau oder die in Wädenswil bestbekannten Las Bagordas aus der Surselva. Die Konzerte gehen nahtlos in die Dorffasnacht über, wo weiter an verschiedenen Standorten konzertiert wird, ausserdem sorgen acht Fasnachtsgruppen für Feststimmung auf dem Lindenplatz, beim Restaurant «Nöihüüsli», auf dem oberen Eidmattplatz und beim «Rössli».
Am Fasnachtssonntag präsentieren sich einige der verhinderten Umzugsteilnehmer nochmals auf den verschiedenen Festplätzen. Die Böggen und Fasnachtsfreunde treffen sich nach ihrem Rundgang durchs fasnächtliche Wädenswil in der Kulturhalle Glärnisch, wo ab 11 Uhr das Wadin-Sextett zum Böögge-Tanz aufspielt, unterbrochen durch Guggenmusigklänge.
Dieser Anlass dauert bis etwa 16.30 Uhr und der Eintritt ist mit aktueller Plakette gratis.
Der Montag gehört traditionell dem Fasnachtsnachwuchs. Anstelle des farbenprächtigen Umzugs ist ein Kostümspaziergang durch die Quartiere geplant, ohne Begleitung durch die grossen Umzugswagen, aber mit Begleitung durch Trychler, Tambouren und Trubadix. Und auch die beliebte Maskenprämierung wird entweder in oder vor der Kulturhalle stattfinden.

Kinter-Trail: dieses Jahr findet er statt!

Einen zweiten Versuch, ihre Schnitzeljagd durchs Dorf durchzuführen, unternimmt die Kinter-Clique. Am 26. und 27. Februar 2022 sowie am 5., 6. und 7. März 2022 wird der Kinter-Trail durchgeführt. Anmelden kann man sich per Telefon (079 392 10 21) oder unter www.kinter-clique.ch, der Trail dauert etwa zwei Stunden.

Fasnacht on Ice: Kaiserwetter für Eisprinzessinnen und -prinzen


Zum ersten Mal führte die Eisbahn Wädi am 20. Februar zusammen mit der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil anlässlich deren 50-Jahr-Jubiläum einen Maskenball auf Eis durch. Und tatsächlich fanden einige Superhelden, Hexen, Prinzessinnen, Fabel- und andere Tiere den Weg aufs Glatteis, nachdem sie sich von den «Freunden der Kinderfasnacht» noch stilgerecht schminken lassen konnten. Ein toller Anlass, der fortan durchaus einen festen Platz im Eisbahn- und Fasnachtskalender finden könnte!

Was in Wädenswil Fasnacht und Wahlen verbindet

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Donnerstag, 03. Februar 2022 Text Daniela Haag

Was wäre die Fasnacht ohne die Politik? Sie wäre nur halb so lustig. Die Politik liefert den Wädenswiler Narren zuverlässig Themen. Etwa die leere Stadtkasse. Die Fasnächtler schlugen schon vor, diese mit Konfetti zu füllen.
Die Frage muss auch anders gestellt werden: Was wäre die Politik ohne Fasnacht? Sie verlöre eine wichtige Plattform, gerade jetzt, da Wahlen bevorstehen. Manch ein Wädenswiler Lokalpolitiker heftet sich jetzt die – notabene goldene – Fasnachtsplakette an den Wintermantel. Damit trägt er oder sie zur Schau, dass man a) mit Humor gesegnet ist und b) sich als Wättischwilerin oder Wättischwiler fühlt, also ein hiesiges Urgestein ist.
Als solches ist man in Wädenswil ganz offensichtlich wählbar. So sind alle sieben aktuellen Stadtratsmitglieder Goldplaketten-Trägerinnen und -Träger. Drei treten am 27. März allerdings nicht mehr zu Wahl an (Brupbacher, Hauser, Münch). Und genau drei der Kandidierenden sind Goldträger (Rappazzo, Cogliati, Gwerder).
Ihnen stehen vier gegenüber, die nicht zum erlauchten Fasnachts-Kreis gehören (Bühlmann, Bossert, Wolfer und Tanner). Natürlich könnten sie sich eine der aktuell knapp 500 Goldplaketten für 70 Franken bestellen. Dieses Jahr besteht sogar die Chance, auf dem schnellen Weg zu einer begehrten, tiefen Nummer zu gelangen. Frei gewordene Goldplaketten werden nämlich erstmals versteigert.
Newcomer im Stadtrat sollten sich diesen Schritt aber wohl überlegen. Denn eine Teilnahme an der Fasnacht bedeutet auch, dass man Spott öffentlich ertragen muss. Jeder Fehltritt wird registriert und an der Schnitzelbank mit Genuss ausgewalzt. Das kann der politische Entscheid sein, die Fasnächtler an den Kosten der Konfettireinigung zu beteiligen – oder auch nur das Malheur des Stadtpräsidenten wegen einer liegen gelassenen Badehose.

Ein neues Standardwerk für die Wädenswiler Fasnacht
Quelle: Wädenswiler Anzeiger 01/22 (116), Text & Bild: Stefan Baumgartner
Autor Tessarolo mit seinem epischen Werk.
Es war wahrlich dicke Post, die Autor Walter «Cheesy» Tessarolo auf der Redaktion vorbeibrachte: Ein Werk, so dick wie einst das PTT-Telefonbuch, Band Zürich Land, war; ein Almanach, ein neues Standardwerk für die Wädenswiler Fasnacht.

«Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht – 50 Jahre ‹NFG› Wädenswil» heisst der Titel, verfasst vom verbliebenen Gründer der nun 50 Jahre alt gewordenen Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil, die zwar nun nicht mehr ganz jung, aber eben immer noch «neu» ist.
In Teilen der Wädenswiler Bevölkerung herrscht immer noch die Meinung vor, dass Fasnacht im «Züribiet» keine Tradition hat, und wenn, dann höchstens aus den umliegenden Gebieten wie March und Höfe oder der Zentralschweiz importiert ist. So räumt der Autor mit diesem Irrtum schon auf den ersten Seiten auf und kann mit Hilfe von Dokumenten oder Notizen der stadtzürcherischen Obrigkeit eine lange, eigenständige Wädenswiler Fasnachtsgeschichte belegen.
Mit dem Niedergang der X-Gesellschaft in der 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts trat dann tatsächlich so etwas wie fasnächtliche Einöde ein, die so aber auch den Raum gab, Anfang der 70er-Jahre die Neue Fasnachtsgesellschaft zu gründen. Die Umstände der Gründung sind ebenso beschrieben wie erste Startschwierigkeiten und wie die neue Organisation «NFG» danach immer mehr Fahrt aufnahm und Wädenswil so wieder zu einer Fasnachtshochburg in der Region mit Strahlkraft in weite Teile der Schweiz und ins benachbarte Ausland wurde.
In der Folge werden im Buch Umzüge und Schnitzelbankfeste illustriert beschrieben, massgebliche Personen porträtiert und auch Erklärungen zu den jährlichen Plakettensujets abgegeben. Diese sind auch so etwas wie ein Spiegel der Geschichte Wädenswils. Umzugs- und Schnitzelbankgruppen werden ebenso gewürdigt, wie schillernde Personen. Auch die Fasnachtsbeizen, gewichtiger Teil einer funktionierenden Fasnacht, werden gewürdigt, vor allem auch die verschwundenen Hochburgen, wie etwa der wahlweise als «Blödsinn» oder «Promillhalde 4a» bekanntgewordenen Frohsinn an der Seestrasse (abgebrochen 1987/88).
Historiker Christian Winkler hielt die Laudatio.
Der Autor wäre nicht der, der er ist, wenn nicht auch kritische Töne Platz finden würden. So werden einige Zeilen einer Chefredaktorin des «Allgemeinen Anzeigers vom Zürichsee» gewidmet, deren Namen aber in Wädenswil nie mehr genannt werden soll (und da solidalisiert sich der Wädenswiler Anzeiger mit dem Autor). Und als weiteres Beispiel: Auch mit dem «gekröpften» Umzug auf verkleinerter Route konnte sich Tessarolo nie anfreunden.
Schade an diesem epochalen Werk ist, dass Typografie und die technische Bildqualität dem Wert des Buches nicht ganz gerecht werden. Umso mehr zählt der Inhalt.
Der Bevölkerung wurde das Buch am Samstag, 22. Januar, anlässlich einer Vernissage im Restaurant Brauhuus im Einkaufszentrum «di alt Fabrik» vorgestellt. Historiker Christian Winkler hielt im prall gefüllten Wintergarten die Laudatio, vorgetragen als Schnitzelbank. Unter den Besuchern fanden sich auch zahlreiche Ehrenmitglieder der «Neuen Fasnachtsgesellschaft », «Mister Schnitzelbank» Kurt Schoch sei hier besonders erwähnt. Ihm und seinen Reimen ist im Buch ein eigenes Kapitel gewidmet. Dem Autor schliesslich war es auch ein Anliegen, all jenen Danke zu sagen, die zur Veröffentlichung seines Buches beigetragen haben.
Walter Tessarolo: «Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht – 50 Jahre ‹NFG› Wädenswil», herausgegeben im Eigenverlag, 470 Seiten, erhältlich im Kafisatz und im PaBa-Markt für CHF 58.50.

«D NFG jublet, fiiret und glänzt a de Fasnacht Wättischwil 2022»

Quelle: Wädenswiler Anzeiger 01/22 (116), Text & Bild: Stefan Baumgartner

Vater und Tochter Lehmann präsentierten mögliche Plakettensujets und -sprüche.

Am Donnerstag, 6. Januar, feierte die jubilierende Neue Fasnachtsgesellschaft nicht nur die Fasnachtseröffnung mit der Plakettenvernissage – der Anlass war auch der Startschuss in das Jubiläumsjahr. 50 Jahre NFG soll dieses Jahr möglichst oft noch gefeiert werden – wieviele von den geplanten Anlässen dann tatsächlich durchgeführt werden können, wird sich zeigen.

1972 wurde die Neue Fasnachtsgesellschaft gegründet, und seit 1975 ziert die Fasnachtsplakette, die echte Wädenswilerinnen und Wädenswiler mit Stolz tragen, ein Spruch zu aktuell Geschehenem (und manchmal auch zu lieber Ungeschehenem). So waren Besucherinnen und Besucher der Plakettenvernissage einigermassen gespannt, welches Sujet die Jubiläumplakette ziert, schrieb die Neue Fasnachtsgesellschaft doch dazu einen Wettbewerb aus. Bevor jedoch die Einsendungen präsentiert wurden, zeigten NFG-Präsident Christoph Lehmann mit Tochter Deborah mögliche Sujets mit aktuellem Bezug; so wurden der sturmgeschädigte Fahnenhimmel und die darob entstandenen heftigen Reaktionen in den Leserbriefspalten der Tagespresse parodiert: «Sind am Fahnehimmel nöd iiwandfreyi Flagge – gsehsch bim Wättischwiler d Zornesröti uf de Bagge». Aber es hatte auch Platz für durchaus gesellschaftskritische Sprüche: «Drum a alli, wo nur na Aaschprüch händ – Dank öi isch euse Wohlschtand gschnäll am Änd». Schliesslich wurden vier Einsendungen aus dem Wettbewerb gezeigt, und Präsi Lehmann erklärte, dass sich die Jury für eine Kombination aus zwei Einsendungen entschieden habe: In die Kränze kam so der Spruch «D NFG jublet, fiiret und glänzt a de Fasnacht Wättischwil 2022» in Kombination mit dem NFG-Clown, der von der Zahl 50 umrahmt wird. Das Jubiläumssujet wurde von den Besucherinnen und Besuchern der Vernissage gut aufgenommen; erstmals leistete sich die NFG eine zweifarbige, gold-silberne Plakette, die sich die Goldplakettenbesitzer gleich vor Ort an den Mantel heften konnten. Auch die Silber und Bronzeplaketten sind seither im Verkauf. Für die musikalische Umrahmung der stimmigen Vernissage sorgte – auch das ein Novum – für einmal keine Wädenswiler Formation; mit den «Vorige» setzte erstmals eine Horgner Formation die musikalischen Akzente.

«Die Vorige» aus Horgen sorgten für den musikalischen Rahmen.

Eröffnung der Ausstellung «50 Jaar NFG»
Mit dem Startschuss zur Wädenswiler Fasnacht eröffnete im Einkaufszentrum «di alt Fabrik» auch die bis Anfang März dauernde Jubiläumsausstellung, die sämtliche Plakettensujets aus der Vergangenheit bis heute zeigt. Zudem sind auch die verschiedenen NFG-Vorstandsuniformen zu bestaunen, die ihrerseits einen modischen Rückblick auf 50 Jahre Fasnachts-Schaffen erlaubt.

Was wo und ob überhaupt an Fasnacht weiter stattfindet, weiss die Website nfgw.ch. Die Fasnachtsplaketten 2022 sind im Verkauf bei: Bäckerei Gantner, Schönenbergstrasse 11; Eisbahn Wädi, Seeplatz; H.J. Langendorf AG, Zugerstrasse 27; PaBa-Markt, «di alt Fabrik», Florhofstrasse 13; Martha’s Snack, Gerbestrasse 2; Landi Zimmerberg, Industriestrasse 15.

«Die Fasnacht zum Nachlesen

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Samstag, 22. Januar 2022 Text Dorothea Uckelmann, Foto Sabine Rock

Es gibt wohl kaum eine Wädenswiler Fasnacht, an der Walter «Cheesy» Tessarolo nicht teilgenommen hat. Der Gründer der Guggenmusik Wadin Schränzer, der Clique die Halb-Edle vo Wättischwil und Mitbegründer der Neuen Fasnachtsgesellschaft kennt viele aus 50 Jahren Fasnacht. Pünktlich zum Jubiläum der Neuen Fasnachtsgesellschaft hat er all sein Wissen und Fotomaterial in einem 500-seitigen Buch zusammengefasst. Darin erfährt man allerhand Legendäres und Lustiges über die Fasnachtsgesellschaft.

Urgestein der Fasnacht hält die närrischen Tage lebendig

Von den Anfängen der Fasnacht bis heute berichtet Walter «Cheesy» Tessarolo in seinem Buch.
Von den Anfängen der Fasnacht bis heute berichtet Walter «Cheesy» Tessarolo in seinem Buch. Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht hat Walter «Cheesy» Tessarolo in einem Buch dokumentiert. Als eingefleischter Fasnächtler kommt er auch selbst darin vor.
«Wir müssten dann noch etwas machen für das 50-Jahr-Jubiläum.» So äusserte sich Christoph Lehmann, Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG), vor zwei Jahren. Aus «etwas» wurde ein rund 500 Seiten dickes Buch. Am Samstag, 22. Januar, findet im Wädi-Brauhuus die Vernissage statt.
Das Fasnachtsurgestein Walter «Cheesy» Tessarolo hat in dem umfassenden Werk die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht zusammengetragen. Seine eigenen Erinnerungen, Zeitungsberichte und Artikel aus der Fasnachtszeitung dienten ihm als Grundlage. «Mein guter Freund und Mentor, der Historiker Peter Ziegler, fungierte als mein Lektor», sagt Tessarolo. Foto Hoffmann und Foto Tevy überliessen dem Autor ihre Fasnachtsbildarchive. «Zahlreiche Stunden verbrachte ich damit, die Negative zu digitalisieren und archivieren.»

Kein leichtes Unterfangen

Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht reicht bis ins Jahr 1844 zurück. Die Anfänge sind zwar noch nicht mit Fotos dokumentiert. Mit Inseraten aus den Archivbänden des «Anzeigers vom Zürichsee» belegt Tessarolo aber, welche Gaststätten Tanzveranstaltungen anboten. An die passende Verkleidung kam man mittels Kostümverleih.
Dann kam die Zeit, als sich Wädenswilerinnen und Wädenswiler formierten und 1873 beschlossen, verschiedene Anlässe und Umzüge zu bündeln. Das war die Geburtsstunde der X-Gesellschaft, die bis 1953 die Fasnacht in Wädenswil organisierte und mit ihren grossen Veranstaltungen prägte.
Unter dem Namen Märy Mäckers Gugge-Bänd spielten die Guggemusiker 1963, bevor sie sich in Sakkophonie umbenannten. Fotoarchiv: Walter Tessarolo
Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht reicht bis ins Jahr 1844 zurück. Die Anfänge sind zwar noch nicht mit Fotos dokumentiert. Mit Inseraten aus den Archivbänden des «Anzeigers vom Zürichsee» belegt Tessarolo aber, welche Gaststätten Tanzveranstaltungen anboten. An die passende Verkleidung kam man mittels Kostümverleih.
Dann kam die Zeit, als sich Wädenswilerinnen und Wädenswiler formierten und 1873 beschlossen, verschiedene Anlässe und Umzüge zu bündeln. Das war die Geburtsstunde der X-Gesellschaft, die bis 1953 die Fasnacht in Wädenswil organisierte und mit ihren grossen Veranstaltungen prägte.
Am Fasnachtsumzug 1976 forderte Kurt Schoch alias Nr. 25 die Vereine zum Mitmachen auf. Fotoarchiv: Walter Tessarolo
Bis über die Kantonsgrenze hinweg waren die Veranstaltungen der X-Gesellschaft bekannt. «Sogar aus Luzern reisten die Narren nach Wädenswil, um dem Spektakel beizuwohnen», sagt Tessarolo. In dieser Zeit geprägt wurde auch das Symbol der Wädenswiler Fasnacht: der Clown. Bis heute ziert er das Logo und die Plakette der NFG.
Doch die Durchführung der Fasnacht wurde auch von Krisen geschüttelt, wie Tessarolo in seinem Buch herausarbeitet. Während des Ersten Weltkriegs verzichtete man 1915 und 1916 auf den traditionellen Maskenball, und 1917 und 1918 verbot der Regierungsrat jegliches Fasnachtstreiben. 1919 verhinderte die Grippe-Epidemie die Fasnacht. Zehn Jahre später wurde der Kinderumzug wegen einer Scharlach-Epidemie abgesagt.

Präsident abgesetzt

Selbstverständlich erfährt der Leser, die Leserin auch alles über die Gründung der Neuen Fasnachtsgesellschaft, die 1972 ihren Anfang nahm. Mitglieder der Guggenmusik Sakkophonie waren daran wesentlich beteiligt, wobei die Initialzündung zur Gründung der NFG von Ennio Maspero und Cheesy Tessarolo kam.
Detailreich und mit Anekdoten gespickt beschreibt Tessarolo Legendäres aus der Geschichte der NFG. Zum Beispiel, wie Kurt Schoch alias «Nr. 25» mit einem Leiterwagen mit leeren Flaschen 1976 am Umzug mitlief. «Er kritisierte damit das Fernbleiben der Dorfvereine», berichtet Tessarolo. Mit Erfolg, denn anschliessend formierten sich immer mehr Fasnachtscliquen und auch viele Vereine lieferten Beiträge für den Umzug.
Als einschneidendes Ereignis beschreibt Tessarolo auch jenes Kapitel, als der 1975 amtierende Präsident an einer Sitzung durch Abwesenheit glänzte. Mitten in den Fasnachtsvorbereitungen wurde er kurzerhand abgewählt und durch Peter Schuppli ersetzt. Dieser behielt während 25 Jahren das Amt und sorgte mit seinen Ideen für ein reges Fasnachtstreiben in Wädenswil.

Böögg mit eigenem Kapitel

Der damalige NFG-Präsident Peter Schuppli stand 1994 als Putzfrau auf der Schnitzelbank-Bühne. Fotoarchiv: Walter Tessarolo

Festgehalten wurden die Dorfpossen ab 1976. Damals erschien der erste «Anlüger vom Zürichsee». Kurze Zeit später fand die erste Schnitzelbank im Engelsaal statt. Ein eigenes Kapitel widmet Tessarolo in seinem Buch dem Mister Schnitzelbank und Böögg, Kurt Schoch. «Wenn er auf der Bühne stand, blieb kein Auge trocken», sagt Tessarolo, der bis heute einige Verse zitieren kann.
Die Wädenswiler Fasnacht sei schon immer eine politische gewesen. Schonungslos werden Fehltritte der Frauen und Herren Stadt- und Gemeinderäte durch den Kakao gezogen. Wehe dem, der keinen Humor versteht.
«Nach den Veranstaltungen traf man sich in den dekorierten Beizen, und so manch einer tauchte nach einem Besuch im berüchtigten Bermudadreieck, wo sich mehrere Bars und Restaurants befanden, erst nach Tagen wieder auf», sagt Tessarolo verschmitzt.

Mit neuen und alten Ideen

Nach Ernst «Grübi» Brupbacher wurde Christoph Lehmann 2013 zum 6. Präsidenten der NFG gewählt. «Solange Christoph Lehmann im Amt bleibt, besteht die Wädenswiler Fasnacht fort», ist sich Tessarolo sicher. Denn er habe tolle neue Ideen, scheue sich aber auch nicht, erfolgreiche alte Konzepte aus der Schublade zu holen, um diese neu zu beleben. Ihr 50-Jahr-Jubiläum kann die NFG nur reduziert feiern. Einige Anlässe sind abgesagt. Statt finden unter anderem die Beizenfasnacht, der Turnermaskenball sowie die Kinderfasnacht.

Buchvernissage «Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht/50 Jahre NFG», Samstag, 22. Januar, um 17 Uhr im Wädi-Brauhuus in Wädenswil. Ab Montag, 24. Januar, ist das Buch im Café Kafisatz für 58.50 Franken erhältlich.

Dorothea Uckelmann ist Redaktorin im Ressort Horgen. Ihre Schwerpunkte sind Politik, Bildung und die Bautätigkeit in der Region. Sie arbeitet seit 2005 im Journalismus.

Online Ausgabe, publiziert: 21.01.2022, 20:06

«D NFG jublet, fiiret und glänzt a de Fasnacht Wättischwil 2022»
Quelle: Wädenswiler Anzeiger (Online-Ausgabe), Freitag, 07. Januar 2022, Text & Bild: Stefan Baumgartner

Am Donnerstag, 6. Januar, feierte die jubilierende Neue Fasnachtsgesellschaft nicht nur die Fasnachtseröffnung mit der Plakettenvernissage – der Anlass war auch der Startschuss in das Jubiläumsjahr. 50 Jahre NFG soll dieses Jahr möglichst oft noch gefeiert werden – wieviele von den geplanten Anlässen dann tatsächlich durchgeführt werden können, wird sich zeigen (siehe auch hier). Vorerst aber feierten Fasnachtsfreunde ein erstes Mal, als nach der Präsentation möglicher oder verworfener Sujets die neue, aus einem Wettbewerb heraus entstandene Jubiläumsplakette enthüllt wurde. Erstmals leistete sich die NFG eine zweifarbige, gold-silberne Plakette, die die Goldplakettenbesitzer ab sofort mit Stolz tragen können. Ab sofort sind auch die Silber- und Bronzeplaketten im Verkauf. (Ausführlicher Bericht in der Printausgabe am 27.1.22.)

Die Fasnachtsplaketten 2022 sind ab 07. Januar im Verkauf bei:

Bäckerei Gantner, Schönenbergstrasse 11
Eisbahn Wädi, Seeplatz
H.J. Langendorf AG, Zugerstrasse 27
PaBa-Markt, Di alt Fabrik, Florhofstrasse 13
Martha’s Snack, Gerbestrasse 2 und
Landi Zimmerberg, Industriestrasse 15

Die Fasnächtler widmen sich ihre Plakette dieses Jahr gleich selber

Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Samstag, 8. Januar 2022 Text Sarina Bopp, Foto Michael Trost

Am Donnerstagabend enthüllte Christoph Lehmann (Mitte) gemeinsam mit den Fasnächtlern die Plakette 2022.

Auch dieses Jahr hat die Neue Fasnachtsgesellschaft (NFG) Wädenswil die traditionelle Plakettenvernissage durchgeführt. Das Motto steht ganz im Namen ihres 50-jährigen Bestehens.

«D NFG jublet, firet und glänzt a de Fasnacht Wättischwil 2022.» Diese Worte stehen auf der Plakette, die am Donnerstagabend bei «Di alt Fabrik» enthüllt wurde. Das Motto ist also klar und durchaus begründet: Denn die NFG feiert dieses Jahr ihr 50-Jahr-Jubiläum. Ebenso Teil des Sujets ist der NFG-Clown. Mit einer Fliege beschmückt und von zwei Lorbeerkränzen umgeben, ziert er die diesjährige Plakette. Kreiert wurde die Jubiläumsplakette 2022 in einem Wettbewerb. Einheimische Künstlerinnen und Künstler haben Sprüche und Zeichnungen eingeschickt. «Der Vorstand hat sich für eine Kombination von den Einsendungen entschieden», sagt Christoph Lehmann, Präsident der NFG. Erhältlich sind die Plaketten in Bronze für 8 Franken und diejenige in Silber für 12 Franken bei der Bäckerei Gantner an der Schönenbergstrasse 11, bei Langendorf an der Zugerstrasse 27, bei Landi Zimmerberg an der Industriestrasse 15 sowie bei Martha’s Snack beim Kantonsplatz.

Eine neue Goldplakette
Die goldene Plakette unterscheidet sich dieses Jahr von den bisherigen, wie Christoph Lehmann, Präsident der NFG, sagt: «Die Plakette besteht erstmals aus Gold und Silber auf einer polierten Messingplatte.» So sticht die Nase des Clowns, der Lorbeerkranz, die Fliege sowie die Zahl 50 in Gold auf der silbernen Plakette hervor. Erhältlich ist diese bei Paul Bossert an der Gulmenstrasse 9. Mit 2000 Exemplaren habe man dieses Jahr deutlich weniger produziert als in den vergangenen Jahren. Die Fasnacht wird denn auch nur in kleinerem Rahmen durchgeführt. Als Nächstes hat die NFG am 22. Januar eine Buchvernissage auf ihrem Programm stehen. Walter «Cheesy » Tessarolo, Fasnachtsikone und Buchautor, wird an diesem Anlass sein Fasnachtsbuch «Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht / 50 Jahre NFG» präsentieren.

Fasnacht Wättischwil: So geht’s weiter
Quelle: Wädenswiler Anzeiger (Online-Ausgabe), Donnerstag, 06. Januar 2022, (nfg)

Die letztjährige Hoffnung der Neuen Fasnachtsgesellschaft, dass bis zum Jubiläumsjahr – heuer feiert die nfg ihr 50-jähriges Bestehen – Viren und Narren zur Besinnung gekommen sind – hat sich zerschlagen.
Trotzdem konnte am 6. Januar 2022 beim Einkaufszentrum «di alt Fabrik» die Jubiläumsplakette an der Vernissage feierlich enthüllt werden. Das Sujet zeigt den nfg-Clown mit dem Spruch «D NFG JUBLET, FIIRET UND GLÄNZT A DE FASNACHT WÄTTISCHWIL 2022».
Auch der Präsentation des Buches «Die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht – 50 Jahre NFG Wädenswil» aus der Feder des Gründungsmitglieds «Cheesy» Tessarolo steht wohl nichts mehr im Wege. Nachdem bereits die beiden «Filetstücke» des Jubiläumsjahres – «Orgelspiel mit Guggensound» und das erstmals geplante «Pipes n’Drums» – verschoben werden mussten, verzichtet die nfg auch auf die Durchführung der beiden Schnitzelbankfeste in der Kulturhalle Glärnisch. Sowohl die Gesundheitsrisiken wie auch die finanziellen Unwägbarkeiten haben den Vorstand schweren Herzens zu diesem Schritt veranlasst. Entsprechend fällt auch der Vorverkaufsanlass dafür aus. Ebenfalls aufs kommende Jahr verschoben wurde das «Fasnachtsspiel», ein Theater in Kooperation mit dem SeesichtTheater und in Anlehnung an die Aufführungen der X-Gesellschaft, einer der Vorgängerorganisationen der nfg.
Was aber findet – nach aktueller Planung – statt? Der «Anlüger vom Zürichsee» ist ab dem 14. Februar an diversen Verkaufsstellen in und um Wädenswil erhältlich. Ab dem 23. Februar lädt die dekorierte Konfetti-Bar in die «Sonne» an der Schönenbergstrasse 4 ein. Stand heute kann am 26. Februar die Beizenfasnacht, die sich in den letzten Jahren zu einem richtigen «Kleinguggen-Festival» entwickelt hat, mit den entsprechenden Auflagen durchgeführt werden.
Und auch wenn die geplanten Umzüge nicht stattfinden können, wird am Hauptfasnachtswochenende vom 4./5./6./7. März im Dorf Fasnacht gefeiert – wie genau, darüber informiert die nfg auf ihrer Website nfgw.ch (nfg)
Für weiterführende Informationen: Christoph «Lee» Lehmann, Präsident / Telefon 079 358 01 40

Die meisten Fasnachtsanlässe am See sind gestrichen
Quelle: Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Montag, 27. Dezember 2021, Text Daniela Haag
Schon wieder Absagen
Die Umzüge in Wädenswil und Horgen fallen erneut aus. Abgesagt sind auch die Jubiläumsanlässe in Wädenswil zum 50-jährigen Bestehen.
Auf der Website des Fasnachtskomitees Horgen zählt eine virtuelle Uhr zwar noch die Tage und Sekunden bis zum Fasnachtsbeginn. Nichtsdestotrotz gibt das Komitee bekannt, dass am Fasnachtswochenende vom 4. bis zum 6. Februar keine Veranstaltungen stattfinden. Dies betrifft alle Anlässe im Freien wie das Kinderwagenrennen und den Umzug. Auch sämtliche Schöneggler-Anlässe seien abgesagt.
«Wir haben alles versucht», bedauert das Komitee. Auch ein neues Komitee für die Organisation des Umzugs wurde ins Leben gerufen. Der Grund für die Absage seien die vom Bundesrat vorgegebenen Massnahmen, aber nicht nur. Die Horgner haben die Absage «vor allem aus Fürsorge und Respekt gegenüber allen Fasnächtlern, Horgnern und dem Pflegepersonal» beschlossen, wie sie schreiben.

Light-Version nicht möglich
«Wir hatten schon viel geplant, auch ein spezielles Konzept», sagt Dani Zuber von den Narrenprinzen im Namen des Komitees. Doch leider sei auch eine Fasnacht light nicht möglich. «Wir haben eine gewisse Vorbildfunktion», begründet er. «Es wäre ein falsches Zeichen gewesen, ein Risiko einzugehen und grosse Anlässe durchzuführen.» Ein kleiner Trost bleibt: Die Fasnachtszeitung «G’hörscht» wird erscheinen.
Bereits zum dritten Mal in Folge müssen sich die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler am Zürichsee wegen Corona in Verzicht üben. Schnitzelbänke, Maskenball und vor allem die grossen Umzüge, die in Horgen und Wädenswil jeweils Tausende Besucherinnen und Besucher anlocken, sind abgesagt.
Dass die Fasnacht 2022 erneut der Pandemie zum Opfer fällt, befürchteten viele schon Anfang Dezember, als die Fallzahlen wieder stiegen und die Omikron-Welle anrollte. Der kürzliche Bundesratsentscheid bedeutete dann endgültig das Aus für die übliche bunte, laute und gesellige Narrensaison.
Seit Montag dürfen Ungeimpfte keine Restaurants oder Kultur- und Sporthallen mehr besuchen. Es gilt in Innenräumen die 2-G-Pflicht. Auch Veranstaltungen im Freien sind eingeschränkt. Anlässe mit über 300 Personen darf nur besuchen, wer geimpft, genesen oder getestet ist (3-G).
Gestrichen ist die Fasnacht auch in Stäfa. Einerseits wegen der pandemiebedingt unsicheren Lage, wie Karin Wild von der Laliburger Fasnachtszunft sagt. Aber auch, weil die Turnhalle Kirchbüel aus Brandschutzgründen für Fasnachtsanlässe nicht mehr zur Verfügung steht. Nun hätten sie mehr Zeit, eine geeignete Lokalität zu finden, sagt Karin Wild.

Jubiläum gestutzt
Besonders bitter ist die Lage in Wädenswil, wo die «Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil» (NFG) ihr 50-Jahr-Jubiläum gross feiern wollte. Doch der NFG-Vorstand teilte am Donnerstag mit, dass die beiden Jubiläumsveranstaltungen nicht stattfinden, sie seien verschoben worden. Alternativen würden noch geprüft.
Geplant waren zum Jubiläum ein Guggenkonzert mit Orgelmusik in der Kirche sowie der Grossanlass «Pipes n’Drums» mit verschiedensten Mitwirkenden in der Sporthalle Glärnisch. Nicht nur der Anlass selber sei nicht möglich. Die teilnehmenden Gruppen könnten vorab auch keine Proben durchführen.
Die übrigen Fasnachtsaktivitäten «sollten mit Corona-bedingten Einschränkungen» durchgeführt werden können, gibt sich das Komitee in seiner Medienmitteilung vorsichtig-optimistisch. Noch stehen auf dem Programm unter anderem eine Fasnachtsbuch-Präsentation, «Fasnacht on Ice», Schnitzelbank-Feste oder die Kinderfasnacht.

50-Jahr-Jubiläum der Neuen Fasnachtsgesellschaft mit grossen Einschränkungen

Quelle: Wädenswiler Anzeiger (Online-Ausgabe), Mittwoch, 22. Dezember 2021, (e)

Die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil (NFG) teilt mit grossem Bedauern mit, dass die Jubiläumsfasnacht 2022 aufgrund der sich ausbreitenden Omikron-Variante nicht so, wie in vielen Vorbereitungssitzungen geplant, stattfinden kann. Insbesondere werden die beiden Jubiläumsveranstaltungen Pipes n’Drums in der Sporthalle Glärnisch und das Guggenkonzert mit Orgelmusik in der Kirche auf ein späteres Datum verschoben. Die Gründe dafür sind coronabedingte Absagen von teilnehmenden Gruppen und ein zurückhaltender Vorverkauf. Bereits bezahlte Eintrittsgelder werden zurückbezahlt.
Die drei geplanten Umzüge sind von aktuellen Lage ebenfalls betroffen. Diese sind, selbst mit tieferen Zuschauerzahlen, mit den aktuellen Vorschriften nicht durchführbar. Der Nachtumzug vom Samstagabend ist definitiv abgesagt. Für den grossen Umzug vom Sonntag und den Kinderumzug vom Montag werden derzeit coronagerechte Alternativen geprüft und organisiert.
Die übrigen Fasnachtsaktivitäten sollten mit coronabedingten Einschränkungen durchgeführt werden können. Der erste Fasnachtsanlass im Jubiläumsjahr 2022 ist die Plakettenvernissage am 6. Januar 2022. Diese Aussenveranstaltung findet im Einkaufszentrum «di alt Fabrik» statt, im gedeckten Durchgang bei der Einfahrt Florhofstrasse zur unteren Parkfläche.
Der Vorstand der Neuen Fasnachtsgesellschaft hofft, das 50-Jahr-Jubiläum der NFG im 2023 als «Jubiläum 50+1» würdig nachholen zu können. (e)

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